Dies ist ein historisch interessanter Beitrag aus meiner passwortgeschützten Seite http://karlsruhe.franzjoerg.de
Da seit diesen Vorgängen über 20 Jahre vergangen sind, erläutern diese Dokumente eine Situation, deren dafür verantwortliche ProtagonistInnen (außer mir) nicht mehr ihre Ämter innehaben.
Es erläutert aber, warum Karlsruhe in seiner gesamtgesellschaftlichen Funktion und Wirkungsweise nicht offen, sondern sehr eng fokussiert war und damit einhergehend mit öffentlichen Geldern – zumindest damals – in einer speziellen und kritikwürdigen Art und Weise umging.
Wie das in solchen Systemen so ist, kann das meist nicht geändert werden, sondern muss mit etwa einer Generation Abstand beurteilt werden.
Die Namen sind teilweise anonymisiert, weil es nicht auf die Personen ankommt, sondern auf deren Funktion. Es muss damit gerechnet werden, dass andere Personen an deren Stelle nicht notwendigerweise besser gehandelt hätten.
Öffentliche Funktionsträger höheren Ranges müssen allerdings mit der Kritik an ihrem Tun leben – auch über ihren Tod hinaus.
Absender:
Franzjörg Krieg, Sprecher des „Väteraufbruch für Kinder“, Kreisgruppe Karlsruhe
An:
Wildwasser / Frauennotruf
Karlsruhe
15.08.2003
Sehr geehrte Damen,
um jedes Missverständnis auszuschließen, möchte ich zunächst betonen, dass ich sexuelle Gewalt oder auch nur Übergriffe – von welchen Täterinnen und Tätern und an welchen Opfern auch immer – verabscheue und alle Bemühungen begrüße und unterstütze, die gegen TäterInnen vorgehen.
Mit großem Interesse habe ich Ihre Statistik 2002 gelesen.
In Bezug auf unser Anliegen als im VAfK organisierte Väter, die durch eine immer noch mütterzentrierte Familienrechtspraxis daran gehindert werden, über die Unterhaltszahlungen hinaus Vater sein zu können, fehlen allerdings einige wichtige Untergliederungen im Zahlenwerk.
Sie stellen im Arbeitsschwerpunkt Wildwasser fest, dass „ein hoher Anteil der Betroffenen bis zwölf Jahre alt“ war. Insgesamt betraf dies im Berichtzeitraum 53 Fälle.
Uns interessiert
- die detaillierte Altersuntergliederung in dieser Gruppe und
- der Anteil der Fälle, in denen eine Mutter den Vorwurf des sexuellen Missbrauchs gegen den Vater ihres Kleinkindes erhoben hat.
- Wie viele Fälle davon wurden strittig vor Gericht verhandelt und
- in wie vielen Fällen wurde durch Gutachter festgestellt, dass kein Missbrauch stattfand oder z.B. „mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit“ kein Missbrauch stattfand, bzw.
- in wie vielen Fällen erfolgte eine Verurteilung des/der TäterIn?
Wir stellen fest, dass es Mütter gibt, die aus egoistischen Gründen das Kind vom Vater abgrenzen wollen und denen jedes Mittel – auch verabscheuungswürdige – genehm sind, um dieses Ziel zu erreichen. Wir haben konkrete Fälle, in denen dies in Karlsruhe geschah und möchten Ihre Statistik mit unseren Erfahrungen abgleichen.
Mit freundlichen Grüßen und Dank für Ihre Bemühungen
Franzjörg Krieg
An
info@wildwasser-frauennotruf.de
sjb@karlsruhe.de
27.08.2003
Sehr geehrte Damen,
mit Post vom 15.08.2003 fragte ich bei Ihnen nach näheren Angaben zur Statistik 2002.
Bis heute habe ich weder eine Bestätigung des Erhaltes mit Hinweis auf die inhaltliche Antwort oder eine Antwort erhalten.
Ich möchte deshalb hiermit nochmals an mein anhängendes Schreiben erinnern.
Eine Kopie ergeht an Herrn Seekircher, Stadt Karlsruhe mit der Bitte um Weitergabe an Herrn Bürgermeister Denecken zur Information.
Mit freundlichen Grüßen
Franzjörg Krieg
01.09.2003
Sehr geehrter Herr Krieg,
vielen Dank für Ihr Schreiben vom 15.08.2003.
Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Ihnen – bedingt durch Urlaubsabwesenheit und der starken Beanspruchung unserer Beratungsstelle – erst heute, knapp zwei Wochen nach Eingang Ihres Schreibens, antworten können.
Leider ist es uns nicht möglich, Ihnen die von Ihnen gewünschten Detailinformationen zukommen zu lassen.
Mit freundlichen Grüßen
Ch. K.
Vorstand
03.09.2003
An
info@wildwasser-frauennotruf.de
sjb@karlsruhe.de
Sehr geehrte Frau K.,
vielen Dank für Ihre Mail vom 01.09.2003.
Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass ich mich mit Ihrer Auskunft nicht zufrieden erklären kann.
Ihre Institution ist weitgehend öffentlich finanziert und damit auch der Öffentlichkeit gegenüber zur Rechenschaft verpflichtet.
Wir haben deutliche Hinweise dafür, dass Ihre Statistik bewusst so gehalten ist, dass sie alle Fälle von Müttern, die aus egoistischen Beweggründen gegen das Kindeswohl handeln und den Vater ihres Kleinkindes fälschlich des sexuellen Missbrauchs bezichtigen, um – bei zugesicherter Straffreiheit auch im deutlichen Missbrauchsfall durch die Mutter – im anschließenden Sorge- und Umgangsverfahren eine bessere Ausgangslage zu haben, dass diese Fälle unter die anderen Missbrauchsfälle „gemogelt“ werden, um die Statistik in Richtung auf mehr Frauenfreundlichkeit zu verfälschen.
Ihre Ablehnung meiner Anfrage bestätigt leider diesen Verdacht.
Ich werde die entsprechenden städtischen Institutionen darüber informieren.
Eine eventuell nötige Information der Presse muss ich mir vorbehalten.
Mit freundlichem Gruß
Franzjörg Krieg
Gründer und Sprecher des
Väteraufbruch für Kinder
Kreisgruppe Karlsruhe
Wildwasser und Frauennotruf – Hirschstrasse 53b – 76133 Karlsruhe
Väteraufbruch für Kinder
c/o Herrn Franzjörg Krieg
Karlsruhe, den 08.10.03
Ihre Anfrage vom 14.09.03
Guten Tag, Herr Krieg,
bezugnehmend auf Ihr Schreiben vom 14.09.03, und per e-mail zugegangen, teilen wir Ihnen mit, dass die statistische Auswertung und Darstellung unserer Beratungszahlen den Vorgaben unserer Zuschussgebern entspricht.
Über die von Ihnen nachgefragten Daten können wir keine Auskunft erteilen, da wir diese so nicht erheben.
Mit freundlichen Grüßen
L.
Wildwasser & Frauennotruf
z.Hd. Frau L.
10.10.2003
Guten Tag, Frau L.,
Ihr Schreiben vom 08.10. habe ich erhalten und danke für die Antwort auf meine Mail, die Ihnen allerdings nicht wie von Ihnen beschrieben am 14.09. sondern am 03.09. zuging.
Mein Anliegen zeigt sich wie folgt:
Ich habe festgestellt, dass die Organisation Wildwasser hier in Karlsruhe aus städtischen Steuergeldern zur Zeit jährlich 36.640 Euro Zuschüsse bekommt.
Schon in meinem ersten Schreiben vom 15.08.2003 habe ich erklärt, dass ich den Grundauftrag von Wildwasser dann für wichtig und richtig halte, wenn dabei nicht einäugig und diskriminierend vorgegangen wird. Leider musste in den letzten Jahren aber bundesweit immer wieder festgestellt werden, dass Wildwasser so voreingenommen vorgeht, dass Unrecht gegen Männer bewusst in Kauf genommen wird.
Die Statistik 2002 legte den Schluss nahe, dass auch darin so vorgegangen wird, dass Missbrauch von Frauen gedeckt und geschönt wird.
Es wäre denkbar gewesen, dass Sie auf meinen Einwand positiv eingehen, meine Feststellung von Ihnen vielleicht sogar entkräftet werden kann und Sie sich mit mir gegen Missbrauchsverhalten auch von Frauen wenden. Ihre Reaktion legt aber den Schluss nahe, dass Sie auf keinen Fall aufdecken wollen, weil meine Befürchtungen berechtigt sind.
Damit ist es unsere politische Aufgabe, Ihren Zuschussgebern zu erklären, dass die Gefahr besteht, dass hier mit Steuergeldern Geschlechterrassismus betrieben wird. Wenn die Öffentlichkeit, deren Wahrnehmung durch viele spektakuläre Fälle von Missbrauch mit dem Missbrauch in den Medien geschärft ist, erkennt, wofür ihre Steuergelder ausgegeben werden, werden die Zuschussgeber ihre Anforderungen an Ihre Statistik schon präzisieren müssen.
Ich habe mir gewünscht, nicht konfrontativ vorgehen zu müssen und bin nach wie vor für kommunikative Lösungen offen.
Mit freundlichen Grüßen
Franzjörg Krieg
EIN JAHR SPÄTER….
06.09.2004
An:
info@wildwasser-frauennotruf.de
Sehr geehrte Damen,
vielen Dank für die Zusendung Ihrer Jahresstatistik 2003.
Wenn ich die Zahlen richtig interpretiere, zeigt sich folgendes Bild:
Gesamtzahl der betreuten Beratungsfälle (Neufälle in Klammer)
2002 2003
166 169 (123)
100% 101,8%
Betroffene unter 12 Jahren
53 29
100% 54,7%
Falls ich richtig verstanden haben sollte, wäre die Gesamtzahl der (bearbeiteten) Fälle also im Jahr 2003 gegenüber dem Vorjahr um 1,8% gestiegen. Gleichzeitig aber wäre die Zahl der betroffenen Opfer im Alter bis 12 Jahren dramatisch um über 45% auf fast die Hälfte gesunken.
In Verbindung mit meiner Anfrage vom letzten Jahr interessiert mich natürlich Ihre Erklärung dieses dramatischen Einbruchs in den Opferzahlen.
Falls ich mich im Lesen oder der Interpretation der vorgelegten Zahlen getäuscht haben sollte, bitte ich um Erläuterung.
Mit freundlichen Grüßen
Franzjörg Krieg
08.09.2004
Ihre Mail vom 06.09.2004: Mitteilung zu unserer Statistik 2003
Guten Tag, Herr Krieg,
in o.g. Sache können wir keine weitergehenden Informationen erteilen.
Mit freundlichem Gruß
L.
13.09.2004
Werte Damen,
inzwischen habe ich Ihre Antwort auf meine Mail vom 06.09.2004 erhalten, wofür ich Ihnen zunächst danken möchte.
Wie Ihnen sicher schon bei der Abfassung klar war, kann ich natürlich mit Ihrer Erklärung nicht zufrieden sein und muss mich selbst an die Arbeit machen, mein Bild von den Darstellungen in den Statistiken zu ergänzen.
Ich möchte deshalb um die Zusendung von Kopien Ihrer Jahresstatistiken für die Jahre 2000 und 2001 bitten.
Mit freundlichen Grüßen
Franzjörg Krieg
24.09.2004
Anruf bei Wildwasser, da seit der Mail vom 13.09. keine Reaktion erfolgte.
Auskunft: Sie hätten zwar die Statistiken, hätten aber im Moment keine Zeit, diese rauszusuchen, das würde länger dauern. Ich solle mich doch an die Stadt wenden. Dort müssten die Statistiken archiviert werden.
24.09.2004
Anruf im Vorzimmer des Sozialbürgermeisters Denecken.
Ich solle mich an Herrn Seekircher wenden.
24.09.2004
Anruf bei Herrn Seekircher.
Ich solle meinen Wunsch schriftlich vortragen. Er müsse seine Befugnis, diese Daten herauszugeben, zuerst aus Gründen des Datenschutzes prüfen.
Die Jahresstatistiken habe ich auch fast 10 Jahre später noch nicht erhalten, obwohl Wildwasser aus Steuergeldern finanziert wird und obwohl andere Wildwasser-Vereine in der BRD ihre Statistiken im Internet veröffentlichen.
Alles spricht dafür, dass WILDWASSER Karlsruhe unkorrekt arbeitet, dabei Steuergelder verschwendet und in diesem Verhalten durch starke Lobbykräfte auch von höchsten Stellen in der Stadtverwaltung gedeckt wird.
In derselben Zeit gab es im Familiengericht Karlsruhe einen Beschluss, in dem folgender Passus zu finden ist:
Amtsgericht Karlsruhe
– Familiengericht –
Verfahren 4 F 159/01
Beschluss vom 04.04.2003
Auszug:
Auch wurde die zu „Wildwasser“ gehörige Diplom Psychologin NN als Zeugin benannt, jedoch hat das Gericht davon abgesehen, die genannten Personen als Zeugen zu vernehmen.
…
Auf solche Äußerungen, wozu auch eine etwaige Aussage der Diplom Psychologin NN von „Wildwasser“ gehören würde, kann das Gericht seine Entscheidung nicht stützen, weshalb auch diese Aussagen als nicht beweiserheblich angesehen werden.
Frau NN von „Wildwasser“ ist bereits dadurch vorgeprägt, dass nach Kenntnis des Gerichts „Wildwasser“ zunächst einmal davon ausgeht, dass der von der Mutter erhobene Vorwurf des Missbrauchs zutrifft und dass es dann Sache des Missbrauchers ist, den Vorwurf zu widerlegen, was oftmals kaum gelingen kann.
Das Gericht hat aus der Presse, Rundfunk und Fernsehen Kenntnis von mehreren großen Strafverfahren, die sich mit Missbrauch befassen, wo Sozialarbeiter, Psychologen und andere Personen, die mit den angeblich missbrauchten Kindern im Vorfeld zu tun hatten, sich entweder geirrt hatten oder so unprofessionell vorgegangen sind, dass für die Gerichte es nachher nicht mehr möglich war, nachzuvollziehen, ob sich ein Missbrauch wirklich ereignet hat.