Anfang 2022 wurde Athen als nächster Austragungsort für die folgende Konferenz vom Vorstand des ICSP festgelegt. Damit wurde der Rhythmus beibehalten, dass die Internat. Konferenzen des ICSP (es gibt zusätzlich noch nationale Konferenzen mit internat. Beteiligung – 2016 + 2019 Athen und 2019 Malaga) abwechselnd in Amerika und Europa abgehalten werden.
Bisherige Konferenzen:
10. – 12.07.2014 |
ICSP |
1. Internat. Konferenz |
Bonn |
Wissenschaftszentrum |
10. – 12.12.2015 |
ICSP |
2. Internat. Konferenz |
Bonn |
GSI |
21.05.2016 |
CSP Greece |
Konferenz |
Athen |
Uni |
29. + 30.05.2017 |
ICSP |
3. Internat. Konferenz |
Boston |
Westin Hotel |
22.+23.11.2018 |
ICSP |
4. Internat. Konferenz |
Straßburg |
Europarat |
03.03.2019 |
CSP Greece |
Konferenz |
Athen |
Benaki Museum |
02.+03.12.2019 |
(CSP Spain) |
Konferenz |
Malaga |
Uni |
05.+06.12.2020 |
ICSP |
5. Internat. Konferenz |
Vancouver |
online |
05.-07.05.2023 |
ICSP |
6. Internat. Konferenz |
Athen |
Royal Olympic Hotel / hybrid |
Die Konferenzen zwischen den Internationalen Anlässen sind zwar national geplant, finden aber unter internationaler Beteiligung statt, sowohl, was die Referenten anbetrifft, als auch in Bezug auf die Teilnehmer.
Die letzten Monate dienten der Vorbereitung, was alle Beteiligten, insbesondere Edward Kruk als Präsidenten und wissenschaftlichen Leiter, Ioannis Paparigopoulos als örtlichen Ausrichter in Athen, Angela Hoffmeyer als Generalsekretärin in Deutschland und Oliver Hunziker als Vizepräsidenten und Administrator der Webseite in der Schweiz ehrenamtlich über alle Maßen forderte.
Wir flogen schon am 30.04. nach Athen, um dort die letzten Vorbereitungen in persönlichen Absprachen regeln zu können. Gleichzeitig gingen die letzten Präsentationen ein und Teilnehmer, sowohl live als auch virtuell, meldeten sich noch an. Wir waren also rund um die Uhr beschäftigt. Selbst die einfache Frage: „Wieviele Personen werden live am Freitag Abend in Athen anwesend sein?“ konnte nur rudimentär beantwortet werden.
Die hybride Durchführung wurde zur gewaltigen Herausforderung.
Am 03.05. machten wir Ortstermine im Konferenz-Hotel und in der Plaka im Restaurant, in dem wir zusammen am Samstag den Abend verbringen werden.
Am 04.05. checkten wir im „Royal Olympic“ ein. Dies war notwendig, weil unsere Wohnung im Norden von Athen mindestens eine Stunde Anfahrt zum Hotel benötigt – plus die Unwägbarkeiten der gerade herrschenden Verkehrsverhältnisse, was bei Anwesenheitszwang schon vor 8 Uhr morgens eine zu große Herausforderung gewesen wäre.
Statistisches zum Programm
7 Plenarvorträge
67 Workshopvorträge in jeweils drei parallelen Workshops
10 Vorträge bei der Vor-Konferenz
70 Vortragende aus 34 Nationen bei der Konferenz
10 Vortragende beim Vor-Kongress
84 Teilnehmer live plus Begleitungen – etwa 100 Teilnehmer in Athen
ca. 100 Teilnehmer online
Die Konferenz-Location – Hotel Royal Olympic
Der Plenarraum
Der Pool im Innern der Anlage Terrasse auf dem Rooftop + Akropolis
Die Eröffnung am Freitag Abend stimmte zuversichtlich.
Konferenz-Technik und Simultan-Übersetzungen funktionierten perfekt.
Martin Max Zühlke, Rezeption
Ioannis Paparigopoulos, örtlicher Ausrichter
Angela Hoffmeyer, Generalsekretärin
Bei der Eröffnung am Abend des Vor-Kongresses wurde Hildegund Sünderhauf für ihre Rolle bei der Gründung des ICSP und als langjähriges Vorstandsmitglied geehrt.
Das Welcome-Dinner mit Buffet und Wein in der Rooftop-Bar mit direkter Sicht auf die Akropolis stimmte positiv ein.
Damit war schon am Pre-Konferenz-Tag ein perfekter Start gelungen.
Edward Kruk, der erste und jetzt auch wieder aktuelle Präsident des ICSP mit der Vertretung des Oberbürgermeisters von Athen nach deren Ansprache.
HINWEIS:
„Shared Parenting“ ist ein Begriff, für den wir in der deutschen Sprache keine adäquate Übersetzung haben. Gemeint ist das, was in der Fachsprache der Professionen als „Wechselmodell“ bezeichnet wird. Dieser Begriff ist völlig ungeeignet, das auszudrücken, was „Shared Parenting“ meint. Es geht um die zwischen zwei Elternpersonen gemeinsam gelebte und verantwortete Elternschaft nach einer Trennung. Wir brauchen in Deutschland erst einen grundlegenden Paradigmenwechsel, um zum Verständnis dieses Begriffes kommen zu können und dafür auch eine geeignete Sprache finden zu können.
06.05.2023 – Erster Tag der Internationalen Konferenz
Um 9 Uhr führte Edward Kruk als Präsident des ICSP und als Vertreter des wissenschaftlichen Komitees in die Konferenz ein, um darauf im Plenarvortrag 1 über 45 Minuten zum Thema „Verantwortung für die Bedürfnisse bei der Bestimmung des Kindeswohls im Übergang zur Scheidung: Ein neues Paradigma für Politik und Praxis in den Bereichen Recht und psychische Gesundheit“ zu referieren.
Danach fanden gemäß der gesamten Konferenzstruktur zwischen den Plenarvorträgen jeweils drei parallele Workshops statt mit je 4 Präsentationen.
Workshop 1 – 1 (Plenarsaal) – Leitung: Ioannis Paparigopoulos, Griechenland
„Internationale Vergleiche in der Gesetzgebung zu Shared parenting I“
Ioannis Paparigopoulos, Griechenland: Die gesetzliche Einbringung von Shared Parenting in Griechenland
Evangelos Kalaitzakis, Griechenland: Die Gesetzgebung zur Gemeinsamen Sorge in Griechenland
Apostolos Vourdas + Athanasios Douzenis, Griechenland: Die Rolle des Sachverständigen bei der Beurteilung des Sorgerechts vor den griechischen Gerichten
Jürgen Rudolph, Deutschland: Paradigmenwechsel – Grundlagen und Chancen
Workshop 1 – 2 (Workshopraum A) – Leitung: Sandra Inês Feitor, Portugal
„Bewährte Praktiken in einer kinder- und familienfreundlichen Justiz I“
Miriam Afonso Brigas, Portugal: Die Kindesanhörung und ihre Auswirkungen auf die Festlegung des Sorgerechts für Kinder
Sandra Inês Feitor, Portugal: Die Kindesanhörung im Licht der Rechtsprechung des EGMR
Karolina Wilamowska, Polen: Mediation als Schlüssel zur elterlichen Verantwortung – Die rechtliche Perspektive der gemeinsamen elterlichen Sorge in Polen
Workshop 1 – 3 (Workshopraum B) – Leitung: Vittorio Vezzetti
„Bewährte Praktiken bei kinder- und familienfreundlichen Interventionen zur psychischen
Gesundheit I“
Elias Konrath, Österreich: Gemeinsames Sorgerecht und Kindeswohl in Österreich
Eleana Armao + Lida Anagnostaki, Griechenland: Eingebundene Elternschaft und gemeinsamer Wohnsitz
Sven Stadtmüller + Andreas Klocke, Deutschland: Die Rolle des Sozialkapitals beim Übergang zu gemeinsamer Elternschaft
Päivi Hietanen, Finnland: Die Bedeutung von Peer-Unterstützung für die Genesung nach einer Scheidung
Plenarvortrag 2 – Pedro Raposo de Figueiredo, Portugal
„Die gerichtliche Anwendung von Shared Parenting in Fällen von starken Konflikten und elterlicher Entfremdung“
Workshop 2 – 1 (Plenarsaal) – Leitung: Leitung: Sandra Inês Feitor, Portugal
„Internationale Vergleiche in der Gesetzgebung zu Shared parenting II“
Cristina Dias + Rossana Cruz, Portugal: Shared Parenting und Gemeinsamer Wohnsitz im portugiesischen Recht
Sandra Inês Feitor, Portugal: Eltern-Kind-Entfremdung, Häusliche Gewalt und Shared Parenting vor portugiesischen Gerichten
Petra Sofia Portugal Mendonça Ferreira, Brasilien: Gemeinsame Sorge in Brasilien
Andreia Soares Calcada, Brasilien: Das brasilianische Gesetz zu Parental Alienation
Workshop 2 – 2 (Workshopraum A) – Leitung: Joan T. Kloth-Zanard, USA
„Bewährte Praktiken in einer kinder- und familienfreundlichen Justiz II“
Joan T. Kloth-Zanard, USA: Shared Parenting, kritisches Denken und die Resilienz von Kindern
Reetta Toivonen + Hanna Ristimäki, Finnland: Bessere Umsetzung von Elternschaft durch die Kinder-Scheidungsgruppe
Mary Gauci + Anthony Gauci, Malta: Wohlbefinden der Familie – Ein Modell für Prävention, Unterstützung und Therapie
Teresa Harlow, USA: Die Messlatte für kooperative Elternschaft höher legen
Workshop 2 – 3 (Workshopraum B) – Leitung: Annelien Jonckheere, Belgien
„Erfahrungen von Kindern und Familien, die von häuslicher Gewalt und Eltern-Kind-Entfremdung betroffen sind I“
Annelien Jonckheere, Belgien: Der Einfluss des elterlichen Bindungsstils auf die Entwicklung der elterlichen Entfremdung
Alan Blotcky, USA: Motivierende Überzeugungen hinter elterlicher Entfremdung
Melanie Greenham, USA: Dunkle Persönlichkeiten und induzierte wahnhafte Störung
Moran Samun, Israel: Hyperaktive Scheidung – Wie man Scheidungsverfahren für Eltern und Kinder mit ADHS führt, und der Zusammenhang zwischen ADHS und häuslicher Gewalt
Plenarvortrag 3 – Brian Ludmer, Kanada
„Das Zusammenspiel von Recht, Wissenschaft und Politik bei der Reform des Familienrechts“
Workshop 3 – 1 (Plenarsaal) – Leitung: Ioannis Paparigopoulos
„Internationale Vergleiche in der Gesetzgebung zu Shared parenting III“
Salvatore Dimartino + Eraldo Olivetta, Italien: Ein neuer Rahmen für elterliche Gleichberechtigung in Italien
Ivan Sammut, Malta: Shared Parenting, Eltern-Kind-Entfremdung und die Europäische Menschenrechtskonvention: Der Fall Malta
Katarzyna Kamińska, Polen: Shared Parenting in Polen – Gesetz und Praxis
Robert Grzelakowski, Polen: Die Vermutung des gemeinsamen Sorgerechts als Methode zur Minimierung der Behinderung des Umgangs der Eltern mit dem Kind: Die Situation in Polen
Workshop 3 – 2 (Workshopraum A) – Leitung: Ian Maxwell, England
„Bewährte Praktiken bei kinder- und familienfreundlichen Interventionen zur psychischen
Gesundheit II“
Ian Maxwell, England: Kann frühes Training getrennte Eltern zu Shared-Parenting-Vereinbarungen bewegen?
Eva Silva Delgado Martins, Portugal: Eine psychotherapeutisch-ökologisch-konstruktivistische Intervention für Shared Parenting
Isabelle Vuistiner-Zuber, Schweiz: Die Rolle von medizinischen und pädagogischen Fachkräften bei der Prävention von Eltern-Kind-Entfremdung
Cathia Chumbo, Portugal: Psychologische Beratung bei Scheidung und PA-Prävention
Workshop 3 – 3 (Workshopraum B) – Leitung: Edward Kruk, Kanada
„Erfahrungen von Kindern und Familien, die von häuslicher Gewalt und Eltern-Kind-Entfremdung betroffen sind II“
Edward Kruk, Kanada: Neue Forschungen zur Entfremdung von Großeltern – die ursprüngliche Wunde
Ben Hine, England: Verlorene Väter – Neue Forschungsergebnisse zu geschiedenen Vätern
Jorge Guerra González, Deutschland: Psychische und physische Gesundheit und Lebensqualität ehemaliger entfremdeter Kinder im Vergleich zu nicht-entfremdeten Kindern in getrennten Haushalten und Kindern in intakten Familien
Mahboobeh Tavakoli + Hamideh Addelyan Rasi, Iran: Shared Parenting nach der Trennung im iranischen Kontext
Plenarvortrag 4 – Rafaela Lehtme, Estland:
„Birdsnest Parenting Arrangements – Ein kindzentrierter Ansatz für Shared Parenting“
Ende der Präsentationen des ersten Konferenztages
Am Abend hatte Ioannis Paparigopoulos ein gemeinsames Essen – mit Musik – in der Plaka organisiert. Wir konnten vom Hotel aus zu Fuß an einigen archäologischen Sehenswürdigkeiten vorbei – und immer wieder in Sichtweite zur Akropolis – zum Lokal.
07.05.2023 – Zweiter Tag der Internationalen Konferenz
(Ich bin gespannt, ob und wann ich es schaffen werde, den zweiten Konferenztag einzupflegen…)
01.08.2023
Inzwischen haben Ioannis Paparigopoulos und Oliver Hunziker den gewaltigen Aufwand geschafft:
100 Videos der Präsentationen der Konferenz sind online zugänglich!
Jede an der Konferenz teilnehmende Person erhält den Zugang dazu als Bonus für ihre Teilnahme.
Alle anderen können sich post-conference registrieren.
Für 40 Euro sind alle 100 Videos offen zugänglich!
Dazu gibt es einen Einladungstext:
Ankündigung
Die Sechste Internationale Konferenz zum Thema Shared Parenting vom 5. bis 7. Mai 2023 in Athen, Griechenland
Vollständiger Video-Tagungsband jetzt online verfügbar
Als weltweit führende Organisation, die sich der Erforschung von Shared Parenting (geteilte Elternschaft) und des Wohls der Kinder nach der Trennung der Eltern widmet, hat der International Council on Shared Parenting (ICSP) seine sechste internationale Konferenz über geteilte Elternschaft abgeschlossen, die vom 5. bis 7. Mai 2023 in Athen, Griechenland, stattfand.
Der gesamte Video-Tagungsband der Sechsten Internationalen Konferenz über geteilte Elternschaft wurde jetzt auf unserer Videoplattform hochgeladen und ist per Nachregistrierung zum Nennpreis von 40 EUR verfügbar. Dazu gehören alle 100+ Präsentationen der Konferenz, einschließlich aller Plenar-, Workshop-, Round-Table- und Panel-Präsentationen sowie Q&A.
Die Anmeldung ist ab sofort auf der Konferenz-Website möglich:
https://athens-2023.org/de/post-conference-registration/
Dies ist eine Gelegenheit für Sie, die neuesten wissenschaftlichen Forschungsergebnisse sowie Präsentationen über bewährte Praktiken im Recht und in der Praxis der psychischen Gesundheit zu gemeinsamer Elternschaft, elterlicher Entfremdung und dem Wohl von Kindern und Familien, die sich trennen und scheiden, zu sehen. Das Thema unserer sechsten internationalen Konferenz lautete: Neue Paradigmen: Fortschritte in Forschung und Praxis zur gemeinsamen Elternschaft. Zu unseren Unterthemen gehörten: Internationale Vergleiche im Recht der geteilten Elternschaft, Best Practices in der kinder- und familienfreundlichen Justiz, Best Practices in der kinder- und familienfreundlichen Intervention im Bereich der psychischen Gesundheit, Erfahrungen von Kindern und Familien, die von häuslicher Gewalt und elterlicher Entfremdung betroffen sind, und die Überwindung von Hindernissen für die rechtliche Etablierung einer gemeinsamen Elternschaft.
Die Vídeos aus den Konferenzworkshops sind nach diesen fünf Unterthemen gruppiert.
Detaillierte Informationen zu den Referenten finden Sie in der Konferenz-Broschüre:
https://athens-2023.org/wp-content/uploads/2023/05/INTERNATIONAL_CONFERENCE_ON_SHARED_PARENTING_2023_digital_booklet.pdf
Die Konferenz in Athen war unsere bisher ehrgeizigste, was die Anzahl und Breite der angebotenen Präsentationen betrifft, und wir sind nun in der Lage, diesen reichhaltigen Informationsschatz mit einem breiteren Publikum zu teilen. Ziele des Rates sind erstens die Förderung der wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Bedürfnisse und das Wohl von Kindern, deren Eltern getrennt leben, und zweitens die Formulierung evidenzbasierter Empfehlungen zur rechtlichen, gerichtlichen und praktischen Umsetzung der gemeinsamen Elternschaft. Der Rat hat eine umfangreiche Datenbank mit neuen Forschungsergebnissen zu Kindes- und Familienergebnissen in gemeinsamen Elternfamilien zusammengestellt und versucht, diese wissenschaftlichen Erkenntnisse in das Familienrecht und die Berufspraxis zu integrieren. Wir haben am Ende jeder unserer bisher sechs internationalen Konferenzen eine Reihe von Konsenserklärungen über die gemeinsame Elternschaft und das Wohl der Kinder veröffentlicht.
Hier sind die Schlussfolgerungen unserer sechsten Konferenz:
https://athens-2023.org/wp-content/uploads/2023/05/CONCLUSIONS-2023.pdf