Einblicke in die Mikrostrukturen von Kindesentfremdung
Beispiele aus der Praxis
1. Der Vater als feudaler Bestimmer
Der Vater ist der Alleinverfügungsberechtigte und entsorgt die Mutter.
Eine Familienfeier findet statt und die Kinder verkörpern schon eindeutig die Befindlichkeit des Elternteils, das sich im Besitz des Kindes fühlt und auch so verhält.
Mail des Vaters an die Mutter:
Hallo Renate,
gerne können die Jungs in den Herbstferien zu Dir kommen – wenn sie das möchten. Frage sie nach ihren Wünschen.
Bitte nutze die Gelegenheit am 10.10., um mit den Jungs über Deine Ferienwünsche zu sprechen.
Zur Konfirmation:
Roland muß um 11:30 vor Ort sein. Deshalb holen wir die Jungs so ab, wie ich es in der letzten Mail geschrieben habe. Deine Karte bringt Dir Roland am 10.10. mit.
Zu den anschließenden Aktivitäten bist Du nicht mit dabei.
Gruß, Bodo.
2. Protokoll eines entsorgten Vaters
23.07.2020
Heute erweckte Alexa wieder den Anschein, dass ihr einiges auf der Seele liegt, über das sie wohl reden möchte, sich dann aber nicht traut, aus Angst vor der Reaktion ihrer Mutter.
Sie beginnt Sätze – und bricht sie dann ab.
Auf Nachfrage verfällt sie dann entweder in Schweigen oder sagt: „Ach, das macht nix.“
Sie versucht auch immer wieder, herauszufinden, warum es zwischen ihrer Mutter und mir nicht funktioniert hat.
Alles, was mir in diesem Moment bleibt, ist, ihr zu sagen, dass ihre Mutter und ich das alleine regeln können und werden und dass sie nichts tun muss, außer Alexa zu sein und dass sie auch nichts tun kann.
Bei den vergangenen sieben Umgängen mit Ausnahme von heute war stets zu beobachten, dass Alexa zunächst mit großer Begeisterung auf mich zu rannte, mit ausgebreiteten Armen und einem strahlenden Lachen, sich dann aber kurz vor Erreichen des Autos umdrehte und weinerlich zur Mama zurückging.
Daraufhin wurde ihr dann von mir versichert, dass sie jederzeit von mir zurückgebracht werden würde, wenn sie das wünscht. Erst danach kam sie mit.
Sobald wir dann zusammen unterwegs waren, war sie wie ausgewechselt fröhlich und wollte am liebsten überhaupt nicht mehr nach Hause gehen.
Heute zeigte Alexa auch wieder Verwirrung hinsichtlich des Begriffes Eltern.
Sie ist der Ansicht, dass ihre Mutter und deren neuer Lebensgefährte ihre Eltern seien.
Ich habe ihr daraufhin erklärt, was „Eltern“ bedeutet.
Ganz offensichtlich betreibt die Mutter hier eine verbale Entfremdungskampagne.
05.08.2020
Alexa ist der Ansicht, dass der neue Partner der Mutter mutiger sei als ich. Das hätte Mama gesagt.
Alexa äußert sich in einer Art und Weise, die einen glauben lässt, dass niemand außer ihrer Mutter sich an Regeln hält.
Bei der Übergabe unternimmt ihre Mutter alle menschenmöglichen Anstrengungen, um einen Blickkontakt zu vermeiden.
Die Ablehnung ist förmlich mit Händen zu greifen.
Auch beim Zurückbringen dasselbe.
Jeglicher Kontakt oder gar sprachlicher Austausch wird soweit möglich unterbunden.
Alexa verkündet im Gespräch mit einem anderen Mädchen, dass ihre Mutter nicht will, dass der Papa in der Nähe wohnt.
19.08.2020
Heute war ich mit Alexa zu Besuch im Tierpark. Mit uns dort waren Freunde mit ihren beiden Söhnen im Alter von vier und acht Jahren.
Alexa nannte mich wiederholt einen Dummkopf, so dass unsere Freundin schließlich Alexa fragte, wieso. Darauf sagte sie, dass sich der Papa nicht an die Regeln hält.
Auf Nachfrage sagte Alexa, dass das ihre Mutter sage, sie konnte aber nicht sagen, um welche Regeln es ging.
20.08.2020
Alexa verkündet auf der Heimfahrt zu ihrer Mutter, dass ich ein „Dreckmann“ bin.
Auf die Frage, woher sie das denn hat, sagt sie „von ihrer Mutter“.
17.09.2020
15:00 Uhr
Alexa sagt: Ich bin ein „nicht-an-die-Regeln-Halter“
Auf die Frage, wer sowas sage, antwortet sie: „die Mama“.
15:30 Uhr
Alexa sagt wieder, dass ich mich nicht an die Regeln halte und dass ihre Mama immer sagt, dass Papa komisch sei.
Alexa hat den ganzen Tag schon Husten und macht einen müden Eindruck in Kombination mit der ständig wiederkehrenden Sache mit den Regeln entschließe ich mich, sie frühzeitig nach Hause zu bringen.
Auf der Fahrt im Auto schläft sie fast ein.
Kurz, bevor sie zu Hause ist, sagt sie: „Du hast einen Unfall gebaut“.
Ich habe ihr darauf gesagt: „Ja, das stimmt, aber zum Glück ist ja niemandem was passiert. Unfälle sind nichts Schönes und man versucht, sie zu vermeiden, aber man macht sie ja auch nicht absichtlich.“
18.09.2020
Alexa sagt auf der Nestschaukel, dass Mama ihr gesagt habe, dass der Opa jederzeit zu Besuch kommen könnte, dass dieser das aber nicht wolle.
Fakt ist: Er gehört auch zu denen, die die Mutter des Grundstücks verwiesen hat. Ich habe Alexa nicht gesagt, dass Mama nicht die Wahrheit vorträgt.
16:54 Uhr
Kurz, bevor wir bei ihr zuhause ankommen, sagt Alexa sehr forsch und vorwurfsvoll: „Du hast einen Unfall gebaut und ich habe geweint.“
Ich habe darauf mit ihr geredet und sie gefragt: „Warum sagst Du, Du hättest geweint, als Du bei mir im Auto gesessen warst? Als der Unfall passierte, da hast du doch nicht geweint und wir haben beide noch nicht mal gemerkt, dass etwas war, sondern dachten, dass wir mit dem Reifen an den Randstein gefahren seien.“
Darauf sagte sie, dass die Mama sie immer wieder an den Unfall erinnere.
31.09.20
09:55 Uhr
Alexa sagt, dass der Stoff-Frosch nicht in ihr Bett durfte, damit das nicht nach Papa riecht. Das hat ihr die Mama verboten.
13:00 Uhr
Alexa sagt wieder, dass ich mich nicht an die Regeln halten würde. Auf Nachfrage, wer das sage: Die Mama.
17:26 Uhr
Auf der Fahrt fragt Alexa, warum ich keine Frau habe und ob ich eine wolle, die sich nicht an die Regeln hält.
17:55 Uhr
War mit Alexa noch 10 Minuten vor dem Haus der Mutter gestanden, da wir etwas früher ankamen.
Die Türe öffnet sich, Alexa wird entgegengenommen und ich werde keines Blickes gewürdigt und mit keinem Wort bedacht.
3. Mailwechsel mit einem Vater
Guten Morgen Franzjörg,
ich hatte heute Nacht so viel Angst um meine Kinder, vor allem um meinen Sohn. Er ist gerade hier und eigentlich ist alles klar, denke ich, aber für ihn scheint es doch nicht so zu sein: Immer wieder bringt er Positionen der Mutter, verteidigt er ihren neuen Partner und gestern Abend meinte er sogar: „Vielleicht will Susi wirklich nicht zu Dir.“
Da konnte ich vor Schmerz nicht mehr …
Wie bekomme ich meine Kinder aus der Schusslinie? Wie gestalte ich mein Heim, so dass es für meine Kinder als sicherer Hafen erlebbar ist?
Ich denke, dass Bateson durchaus nicht so ganz falsch lag: Diese Art von Stress kann Schizophrenie auslösen…
Mark
Hallo Mark,
die Mutter erlebt Deine neue Familie als für sie schmerzhaft.
Das gibt sie an die Kinder weiter mit dem Argument:
Der Papa liebt UNS nicht mehr – er hat jetzt eine neue Familie.
Diese beiden Fakten verknüpft sie so untrennbar, dass Du das nicht mehr auflösen kannst.
Du kannst nur unbelastete Zuwendung bieten und die Versicherung, dass Deine Kinder jederzeit von Dir unterstützt werden.
Die langen Zeiten ohne Dich besetzt die Mutter – und das wohl mit allem psychisch-emotionalem Druck, der ihr möglich ist.
Mit herzlichem Gruß
Franzjörg
4. Die Schilderung eines weiteren Vaters
Die Aussagen der Mutter zur Kinderbetreuung vor unserer räumlichen Trennung entsprechen nicht den Tatsachen. Die Mutter hat – schwanger mit unserem zweiten Kind – mit der 18 Monate alten Tochter die gemeinsame Wohnung im September 2019 verlassen, anwesende Freunde ignoriert und sich nicht verabschiedet. Sie ist mit unserer Tochter und schwanger 300 km weit weg zu ihren Eltern gezogen. Damit hat sie sich über eine für mich wirksame Kindesentführung als Besitzerin der Kinder installiert.
Auch der Umstand meiner Bemühungen in der Betreuung unserer Tochter und der gemeinsamen Wohnung entsprechen nicht der Realität. Nach Feierabend habe ich mich bis zum Zu-Bett-Gehen unserer Tochter um sie gekümmert. Erst als sie geschlafen hat, habe ich mich anderen Dingen zugewendet, wie dem Einrichten eines Kinderzimmers, der Haushaltsführung oder dem Erhalt sozialer Kontakte und Freundschaften in den örtlichen Vereinen. Für unsere Tochter habe ich selbst ein Beistellbett gebaut und später ein Kinderbett organisiert. Ich habe der Tochter eine großzügige Wickelkommode gestaltet und mit Regalen als Stauraum für Kinderspielsachen gesorgt. Allerdings war die Mutter nicht bereit, ihre Kleidung, Möbel und sonstigen Bastelutensilien aus dem Kinderzimmer ins Büro oder Schlafzimmer umzulagern. Der Mutter war eher ein großer Flachbildfernseher und eine Gartencoach wichtig, um es sich dort mit Wein gemütlich zu machen.
Solange ich mich um die Tochter gekümmert habe, ist die Mutter eigenen Interessen nachgegangen und hat es vermieden, zeitgleich mit der Tochter zu spielen. Die Mutter hat meine Begleitung der Tochter im öffentlichen Raum, wie zum Beispiel zu Einkäufen, zu Ausflügen, zu Eltern-Kind-Angeboten, zu öffentlichen Veranstaltungen oder zu privaten Feiern abgelehnt. Aus meiner Sicht war es der Mutter nicht möglich, sich auf eine Situation zu dritt einzulassen oder als Familie im öffentlichen Raum aufzutreten. Sofern ich die Mutter nach langen Auseinandersetzungen in seltenen Fällen hierzu bewegen konnte, war es der Mutter besonders wichtig, im öffentlichen Raum nicht erkannt zu werden und keinesfalls Kontakte zu knüpfen.
Nach der Trennung:
Die Konfrontationen während der Kontakte mit unserer Tochter im Einflussbereich der Wohngemeinschaft der Mutter und deren Eltern wurden bereits mehrfach der Verfahrensbeiständin und dem Jugendamt vorgetragen. Das von der Mutter genannte Gespräch beim ersten Besuch nach der Trennungsankündigung ist bislang unbeschrieben. Als ich vor Ort kam, hat zunächst lediglich ihr älterer Bruder durch ein offenes Fenster mit mir gesprochen. Anschließend wurde ich in der Einfahrt des Hauses von ihrem Onkel und ihrem jüngeren Bruder umstellt. Erst in dieser Situation kam die Mutter hinzu, um mich anzuhören. Es wurde mir verweigert, unsere Tochter zu sehen. Vom früher zuständigen Jugendamt wurde das Handeln der Mutter schon als Entführung bezeichnet.
Die Verfahrensbeiständin konnte bislang kein Fehlverhalten von mir im Umgang mit unserer Tochter erkennen. Ich habe immer empathisch gehandelt und bin vertrauensvoll mit unserer Tochter und den von der Mutter inszenierten äußerst schwierigen, provokanten Konfliktsituationen umgegangen. Ich bin durchaus in der Lage, auch in Konfliktsituationen lösungsorientiert und deeskalierend zu handeln. Ich habe in jeder Situation verständnisvoll auf die Kinder reagiert. Es ist mir bis heute unklar, wie ich eine Mutter einschätzen soll, welche die Tochter nach geglückter Übergabe bis zum Auto verfolgt und dort laut weinend die Tochter im Auto beobachtet.
Die Mutter hat mir bis heute unsere jüngste Tochter nur einmal unter Aufforderung übergeben. In allen weiteren Gesprächen brachte sie diese danach nicht mehr mit. Die Besuche meiner Kinder von vor Ort in der Wohnumgebung der Mutter (anderes lässt sie bisher nicht zu) lassen sich am geeignetsten dadurch beschreiben, dass ich als Beobachter geduldet bin. Während die Jüngste auf dem Arm oder Schoß der Mutter sitzt, unterhält sich die Mutter weiter mit der Älteren. In der Folge geht diese regelmäßig auf die Mutter zu. Durch die behütende Helikopter-Präsenz der Mutter über die Kinder ist es mir nicht möglich, Kontakt mit den Kindern aufzunehmen. Verbal werde ich regelmäßig von der Mutter übertönt. Sofern ich in das Spiel der Tochter eingreife, übt die Mutter lautstark Kritik und wenn ich versuche, mit Mimik und Gestik Augenkontakt zu einem Kind herzustellen, wendet sich die Mutter mit dem Kind von mir ab.
5. Eine Mutter schreibt an die Beraterin
Personen:
Frau Stahl Beraterin, systemische Therapeutin
Herr Radenau Vater
S. Melnau Mutter
Jan Kind (5)
Die Mutter allein kennt die „Wahrheit“ und besteht darauf, dass ihre Sicht der Dinge von allen geteilt wird.
Sie hat das Kind als Zwangsschicksalsgefährten okkupiert und betrachtet sich und das Kind als symbiotische Einheit, die auch immer nur gemeinsam handeln und auch nur gemeinsam behandelt werden kann.
Die systemische Paartherapie definiert sie allein als Therapie für den Vater und nimmt deshalb auch nur rudimentär teil.
Mail der Mutter an die Therapeutin:
Sehr geehrte Frau Stahl,
je mehr ich darüber nachdenke, desto mehr Vorfälle fallen mir wieder ein und desto weniger bin ich grundsätzlich bereit, Herrn Radenau überhaupt wieder zu vertrauen.
Ziel ist es ja, nach einer erfolgreichen Therapie den Begleiteten Umgang wieder aufzunehmen und nach 6 Monaten in einen unbegleiteten Umgang überzugehen. Damit das funktionieren kann, müssen aus meiner Sicht folgende Punkte erfüllt sein:
1.
Herr Radenau wahrt unsere persönlichen Grenzen, also meine, aber vor allem auch die von Jan.
Das bedeutet:
– Jan entscheidet, wann und wie er Zuneigung zeigen will
– keine Erpressung / kein Locken mit Süßigkeiten mehr
– nicht „ins Gewissen reden“, wenn das Kind nicht wie gewünscht reagiert
2.
Herr Radenau gesteht sich seine Fehler ein, anstatt die Schuld auf andere abzuwälzen, Wahrheiten zu verdrehen und auf berechtigte Kritik mit „Gegenangriff“ zu antworten.
Herr Radenau sieht die Schuld nicht bei sich, sondern bei allen anderen: beim Jugendamt, der Jugendhilfe, dem Gericht und natürlich bei mir. Das führt immer wieder zu Konflikten, die nicht lösbar scheinen.
Ähnlich verhält es sich bei den „Vergewaltigungsvorwürfen“, die Herr Radenau aus meiner Sicht aufbläht und versucht, sich als Opfer haltloser Anschuldigungen darzustellen.
3.
Wir finden einen Weg, Konflikte zu lösen, ohne den Gerichtsweg zu gehen. Herr Radenau ist bisher persönlichen Gesprächen aus dem Weg gegangen, aber das kann ja nicht auf ewig so weitergehen.
Wenn das erfüllt ist und es keine weiteren unangenehmen Zwischenfälle mehr gibt, kann sich vielleicht auf lange Sicht wieder Vertrauen aufbauen.
Freundliche Grüße
S. Melnau
6. Die Mutter hat das Wechselmodell gekippt
Paul (7) hatte leichte Grippe, war das ganze Wochenende über sehr anhänglich und wenig motiviert. 5-6 Mal sprach er an, dass er nicht zur Mama zurück möchte, dass er wenigstens noch eine Woche länger bei mir bleiben würde, dass er zumindest einen Tag schulfrei machen könnte oder doch wenigstens einen Tag später fahren könnte.
Paul löcherte mich wiederholt, warum er nicht mehr im Wechselmodell bei mir sei, dass ihm das nicht gefalle und erklärte mir, dass Mama gesagt habe, dass ich als Vater selber schuld daran sei, dass wir das WM nicht mehr hätten, weil ich vor Gericht gegangen wäre, um ihm die Mama wegzunehmen. Dabei hätte ich alle Trümpfe in der Hand gehabt, und hätte alle verspielt. „Papa, warum hast du das nur gemacht, ich versteh dich nicht, Mama wollte doch das Wechselmodell, und wollte doch garnicht, wie es jetzt ist. Aber jetzt kann sie es ja auch nicht mehr ändern, weil die Gerichte das so beschlossen haben.“
Ich erklärte Paul, dass wir in einem Staat leben, in dem das Kind meistens zur Mutter kommt, und wir uns darüber freuen können, dass wir uns sooft sehen und telefonieren können. Auf weitere Rückfragen sagte ich ihm, dass es jetzt wichtig sei, sich darauf zu konzentrieren, was an dieser Situation schön ist, und das Beste draus zu machen. Es gibt Dinge im Leben, die wir nehmen müssen, wie sie sind, und die wir nicht ändern können.
Paul wollte sich vergewissern, wer denn nun die Schuld daran trägt, dass wir kein Wechselmodell mehr haben, und ich sagte, dass er sich nicht darum sorgen müsse. Wenn er 25 ist, würde ich ihm die Unterlagen zur Verfügung stellen, wenn er es dann noch möchte.
Im Wohnort der Mutter angekommen, haben wir beide noch etwas gegessen, wenngleich Paul eher nicht gegessen hat, zumal er durchgehend Bauchweh hatte.
Dann gab ich ihn vor der Tür ab, zog mich zurück und wartete darauf, dass Vera das Fenster öffnete, um nachzuschauen, ob ich noch da sei, um danach erst die Tür zu öffnen.
Da sie diesmal vor dem Fensteröffnen auf den Summer drückte, war ich nicht schnell genug um die Ecke. Somit begrüßte ich sie mit einem „Hallo“, welches sie mit einem Fensterknall quittierte. Paul war währenddessen schon im Treppenhaus verschwunden.
Nun wird es spannend, der nächsten Stufe der Entfremdung sind Tür und Tor geöffnet.
7. Wie manipuliert die Mutter die Kinder?
Ich kommentiere die Aufzählung eines Vaters
- Die Mutter grenzt mich aus.
1a) Am Geburtstag der Kinder haben wir den Tag immer mit den Kindern verbracht. Das ist nicht mehr gewünscht und gestrichen.
Ihr seid ja getrennt. Die Frage ist: Wie kann man eine Lösung finden, die die Kinder so wenig wir nur möglich belastet?
1b) Bei der Einschulung unseres Sohnes wurde, wie bei der Tochter, ein Fest gegeben. Ich war explizit nicht erwünscht. Mit Ach und Krach gab es ein gemeinsames Mittagessen. Die Kinder waren nicht frei und erfreut. Als die Mutter dann auf die Toilette ging, haben die Beiden , bis die Mutter um die Ecke ist und dann ging es ganz schnell zu mir. Mit dem Ergebnis, dass sie wie die Kletten an mir hingen.
War das vielleicht unter den gegebenen Umständen die beste Lösung? Was hätte wie noch besser sein können?
1c) Die Mutter will nicht mehr, dass wir uns vor einem – für sie unumgänglichen – Termin vorher mit den Kindern treffen und gemeinsam dort hingehen, damit die Kinder wenigstens einmal Mama und Papa gemeinsam erleben.
Das bedeutet, dass die Mutter die Trennung im Maximalausmaß inszeniert, weil sie damit nicht anders umgehen kann. D.h., sie hat keine Ressourcen, mit der Trennung besser umzugehen. Damit aber belastet sie die Kinder mehr als notwendig. DAS müsste von den Professionen erkannt werden.
1d) Veranstaltung in der Schule mit Kindern. Die Mutter setzt sich bewusst nicht zu mir. Die Tochter weiß nicht wohin, muss „einen Spagat hinlegen“ und geht dann zur Mutter.
Und eben diese Entscheidungssituation braucht die Mutter für ihre Psychohygiene. Dafür missbraucht sie die Kinder.
1e) Die Tochter braucht nun eine Brille. Ich soll zum Augenarzt und zum Optiker nicht mitgehen. Das ist etwas komisch: Die Mutter hat gesunde Augen, kennt sich demzufolge nicht sonderlich gut aus. Und ich habe, seit ich ein Kind bin, schlechte Augen und habe dementsprechend viele Besuche bei Augenärzten und Optikern hinter mir.
SIE ist die Kindesbesitzerin und Du bist nur der Besuchsonkel. So will das die Mutter, was sie für ihr Selbstverständnis braucht. Alles andere ist davon bestimmt, auch dann, wenn diese Folge völlig unlogisch ist.
1f) Schulranzen wurde für die Kinder immer gemeinsam mit ihnen ausgesucht. Bei der letzten Anschaffung eines Schulranzens war ich dann nicht mehr dabei.
- Die Mutter hat alles beendet, was wir gemeinsam mit den Kindern (noch) hatten, wie gemeinsamer Kindergeburtstag.
Die Mutter inszeniert die Trennung in maximaler Schärfe, weil sie davon profitiert.
Moralisch und pädagogisch perverses Verhalten von Müttern wird aber in unserem System familiengerichtlich belohnt.
- In meinen Zeiten drängt sie sich bei jeder Gelegenheit rein.
- In ihren Zeiten drängt sie mich konsequent raus.
- Die Mutter macht sich bei allem breit, was die Kinder, vornehmlich die Tochter, angeht.
Zu 3 – 5:
Die Mutter zeigt ausgeprägtes Revierverhalten und markiert ihre Zuständigkeiten.
Es geht um IHREN Besitz und IHR alleiniges Herrschaftsgebiet.
Sie ist unfähig, Elternpartnerschaft, Elternebene, Elternkonsens, elterliche Kooperation oder sonst eine Handlung umzusetzen, die den Kindern hilft, aus dem Konfliktfeld heraus zu kommen.
Damit ist sie aber auch nicht mehr erziehungsfähig.
Das Problem ist: Unsere deutsche Familienrechtspraxis ist aus politisch-ideologischen Gründen unfähig, ein solches egozentrisches Verhalten einer Mutter erkennen zu wollen.
- Die Mutter investiert in die Tochter (11 Jahre alt) bei gleichzeitiger Vernachlässigung des (deutlich jüngeren) Sohns (7 Jahre alt).
- Die Mutter lässt sich von der Tochter dominieren.
- Die Mutter versucht, sich bei der Tochter als „beste Freundin“ zu installieren. Für sie selbst ist auch ihre Mutter die „beste Freundin“.
- Die Mutter verankert sich psychisch bei der Tochter: Sie bekommt von der Mutter „leihweise“ ihren Fahrradhelm oder ihre viel zu großen Badelatschen.
Zu 6 – 10
Damit verliert die Mutter ihre Erziehungsfähigkeit.
Die Missachtung der Bedarfe des Sohnes ist eine Kindeswohlgefährdung.
Dass dieselben Funktionsmuster in der mütterlichen Herkunftsfamilie vorlagen, bezeugt den Transgenerationalen Risikotransfer.
- Mutter sieht zu, dass schöne Momente bei mir eingeengt und reduziert werden. Im Gegenzug nimmt sie für sich alles, was irgendwie geht in Anspruch (bsp. sahen die Kinder mich an meinem letzten Geburtstag nicht).
Ich habe das in meinem Aufsatz zum mütterlichen Territorialanspruch auf emotional besetzte Beziehungsräume erläutert.
- Die Mutter benutzt oft langwierige „Verabschiedungs-Inszenierungen“, wenn sie die Kinder zu mir bringt. Sie nimmt dabei in Kauf, dass sie es damit den Kindern unnötig schwer macht und die Kinder tlw. schon bei mir angekommen sind und sich nun nicht mehr mit ihr beschäftigen wollen.
Ich wurde in umgekehrter Situation mehrfach von ihr aufgefordert, die Verabschiedung knapp zu halten bzw. das dann doch zügig zu beenden.
Logisch. Sie ist die Kindesbesitzerin. Ihre subjektive Befindlichkeit ist der Maßstab, an den sich alle zu halten haben. Sie dominiert und diktiert. Vernunft oder Verantwortlichkeit sind dabei völlig unwichtig. Ihr Bauchgefühl diktiert alle Macht und Kontrolle, die sie über andere ausübt.
- Die Mutter setzt für die Kinder im Alter von 11 und 7 Jahren auch intuitiv Babysprache ein und benutzt „Säuselstimme“, um sie dadurch unterbewusst zu manipulieren.
- Die Mutter scheint auch die Umsetzung unbequemer Elternentscheidungen an die Kinder zu delegieren, auch mit der falschen Info: „Das hat der Papa so entschieden.“
- Die Mutter nutzt viele Kleinigkeiten, um mich vor den Kindern zu diskreditieren: „Den Gerichtstermin (Kindesumgang mit Befragung der Kinder bei Gericht), den hat der Papa verursacht/gewollt.“
Ihre Verfügungsmacht über die Kinder benutzt sie als Verfügungsgewalt und nutzt ihre dadurch mögliche Deutungshoheit zur Beeinflussung der Kinder gegen den Vater. Damit verstößt sie gegen §1684 BGB, was aber niemand interessiert. Im Familienrecht gibt es viele Gesetzlichkeiten, an die sich Mütter nicht halten müssen. Illegales Verhalten ist in der deutschen Familienrechtspraxis normal, solange es Müttern nützt.
- Die Mutter bringt die Kinder in Zwiespalt, so dass sie sich zwischen Mutter und Vater entscheiden müssen (Beispiel: Elternabend Tochter).
Siehe 1d
- Die Mutter produziert sich vor den Kindern mit dem Unterhalt als gute Mutter. Mir fehlen tlw. mit schlechter Steuerklasse und vollem Kindesunterhalt die Mittel auf Dauer
Das ist zunächst ein politisches Problem, bei dem der Staat im Residenzmodell einen beträchtlichen Rangunterschied zwischen Trennungseltern installiert und daran mitverdient.
Danach kommt die Mutter, die diese politisch-ideologisch gesetzte Disbalance für sich ausschlachtet, um sie vor den Kindern gegen Dich einzusetzen.
- Die Mutter arbeitet nur 16 Stunden pro Woche und hat daher deutlich mehr Zeit, die sie auch üppig in die Kinder und die Peripherie der Kinder investiert. Ich arbeite 35 Stunden pro Woche und kann das nicht.
Die Frage ist, ob eine Aufgabenteilung beider in Bezug auf Beruf und Familie organisiert werden kann. Und dann stellt sich die Frage, ob eine solche Teilung mit dieser Mutter überhaupt möglich ist, oder ob sie sich bewusst oder unbewusst helikoptermäßig als Beherrscherin aller Betreuungsaufgaben sieht und Dich in der Pflicht, über Deinen Beruf das Geld dafür zu verdienen.
- Die Mutter benutzt wohl jede bzw. viele Gelegenheiten, um krank zu machen, um bei den Kindern zu sein.
Die Frage ist, ob man ihr das vorhalten kann. Dazu muss das Alter der Kinder mit in Betracht gezogen werden und deren Selbstständigkeit. Danach ist die Frage, ob diese Bemutterung die Kinder brauchen oder eher die Mutter selbst diese Bedeutung für sich braucht.
- Die Mutter hat auch in der Vergangenheit, nach Auskunft der Erzieherinnen im Kindergarten, den Sohn beim Abgeben wieder mit nach Hause genommen. Die Kindergärtnerinnen konnten dafür jedoch keinen ernsten Grund erkennen.
- Mutter mischt sich teilweise in meine Angelegenheiten ein im Zusammenhang mit den Kindern. Das empfinde ich als übergriffig.
Die Mutter missbraucht ihre Verfügungsmacht als Verfügungsgewalt und beansprucht absolute Deutungshoheit. Damit schreibt sie Dir nicht nur vor, WAS Du mit den Kindern machen darfst und was nicht, sondern auch, WIE Du dies machen musst.
Es ist ein feministisches Mantra, dass Männer nach einer Trennung immer noch „Macht und Kontrolle“ über die Frau ausüben wollen. Mit dieser Deutung wird aber das Faktum verdeckt, dass Trennungsmütter über das Kind Macht und Kontrolle über das Kind und den Vater ausüben.
Erst wenn diese Erkenntnis familiengerichtliche Entscheidungen prägt, ist Gleichberechtigung in Deutschland angekommen.