Ein Vater hat mir nach über einem Jahr ohne Kontakt die folgende Mail geschrieben.
Ich habe ihm geantwortet – meine Kommentare sind in blau eingefügt.
23.06.2023
Hallo Franzjörg,
ich wollte Dir nun einmal Rückmeldung gegeben haben. Denn bei mir ist viel passiert.
Zuerst habe ich ja vor über einem Jahr alle Anwälte in den Wind gejagt. Es sind nur Streitsuchende und Geldverdiener. Dann lieber wirklich alleine gehen.
Selbst die Guten wissen sich / uns nicht zu helfen. Wenn ich tatsächlich mal einen finden würde, wäre ich dankbar (gewesen). Ich bin aber jederzeit offen für diese Information und sei es nur zum weiter verteilen, denn das ist Gold wert. Für die Kinder.
Lies folgenden Text:
https://vater.franzjoerg.de/die-anwaltliche-vertretung-im-familienrechtlichen-verfahren/
Nun ich habe sicherlich ein dreiviertel Jahr mit unnötig Brief schreiben zugebracht. Ich kam mit Informationen und kein Mensch – dachte ich zumindest – könnte damit etwas anfangen.
Aber das liegt an den Amtsrichtern. Anscheinend sitzt dort die zweite Klasse der Richter. Immerhin war ein Richter, der mir indirekt vorschlug, Berufung einzulegen. Damit ging die Sache an das Oberlandesgericht. Dort sitzen nochmal andere, das ist in Familiensachen die letzte Instanz, darüber gäbe es nur das Verfassungsgericht. Sätze von dort sind fast schon gesetzgebend.
Amtsgericht ist immer wieder Hauptschule, während das OLG immer wieder das Format der gymnasialen Oberstufe hat. Leider nicht immer…
Dann habe ich Menschen getroffen, die wissen, wie man juristisch formuliert. Und zwar, dass man Fragen stellt, damit weit weg ist von Anschuldigungen und damit das Gericht die Fragen beantworten muss und damit wiederum selber den Gedanken der Anschuldigung beginnt. Beziehungsweise vor allem einfach mal über die Sache nachdenken muss.
Das hat dorthin geführt, dass irgendwann Ruhe einkehrte.
Das ist ein Element meines Coaching-Seminars.
Monate später erhielt ich eine Einladung zu einem Gericht beim Oberlandesgericht. Ich sage Einladung, nicht Ladung. Alleine diese Sprache ist zu beachten.
Siehe:
https://vater.franzjoerg.de/familienrechtspraxis-und-fachsprache/
Zwischenzeitlich hatte ich mich aber auch dem Kinderschutzbund gebeugt. Bin dort also hin, hatte diese Mini-Termine von 2 Stunden, mein Sohn war immer traurig, wieder gehen zu müssen, war deswegen aus Trauer und Wut auch gegen die Mutter aggressiv. Ich habe ihm immer wieder gesagt, sei fröhlich, das ist alles, was wir tun können. In der Hoffnung, seine Psyche zu verbessern und gleichzeitig so die Mutter zu entlasten und anders herum wieder mir und meinem Sohn die Chance zu geben auf mehr Kontakt.
Vor einem Jahr warst Du noch nicht sicher, den BU beim KSB tatsächlich anzugehen.
Was habe ich Dir geschrieben?
Du stehst vor der Wahl
1. den Zirkus mitzuspielen
oder
2. Deinen Sohn lange gar nicht zu sehen.
Was wählst Du?
Diese Entscheidung treffe ich für Dich nicht – es geht um DEIN Leben….
Dass die Wut gegen die Mutter durch das Unterdrücken des Kontaktes entstand, war von Anfang an offensichtlich, juristisch wollte aber keiner Verantwortung übernehmen (deswegen haben Richter ja auch lieber die Vergleiche und möchten keinen Beschluss machen) und deswegen wird der Kinderschutzbund benutzt. Man muss auch offen sagen, er wird missbraucht von den Müttern, egal, ob sie sich rächen wollen, Angst haben oder mehr Unterhalt wollen. Es ist kriminell – außer im Falle der Angst, dies ist eine psychologische Sache, die dringend behandelt werden müsste, schließlich wird diese Psychose ja auf das Kind auch übertragen und ein ängstliches Kind herangezogen.
Selbst Anwälte haben mir gesagt, in 60 % der Fälle wird der KSB dazu missbraucht.
https://vater.franzjoerg.de/bu-als-institutionalsierter-missbrauch/
Auch vor dem Oberlandesgericht hat die Mutter schlimmste Sachen gesagt. Dabei kann ich anhand von Fakten dies als Lügen widerlegen. Interessanterweise haben die Richter beide Seiten abgetan. Ich war froh über die nüchterne Vorgehensweise. Allerdings muss man hier Strafrechtsverstößen sprechen, bei denen die Mutter sowohl bei der Polizei als auch vor Gericht Falschaussagen gemacht hat und damit sich selbst rechtlich in eine schlimme Situation gebracht hat. Vielleicht wollte das Gericht hier die Mutter insofern etwas schützen. Die Frage ist, ob das zu Recht ist, bei dem psychologisch negativen Hintergrund. Das Kindeswohl abzuwägen, ist schwierig. Ein Kind braucht seine Mutter, aber bis zu welchem Grade braucht es eine psychisch geschädigte Mutter?
Ich keine keinen einzigen Fall, in dem eine Mutter wegen strafrechtlichen Verstößen im Umgang mit Kind oder Vater plus uneidlichen oder auch eidesstattlichen Aussagen plus klaren Falschvorwürfen gegen den Vater je zur Rechenschaft gezogen wurde. Gesetze zu brechen und hemmungslos übergriffig zu sein, wird einer Kindesbesitzerin als ihr „gutes Recht“ einfach zugestanden.
Ich habe in einem Amtsgericht bei Karlsruhe schon im Erdgeschoss bei einer Strafrechtsverhandlung einen Richter erlebt, der klarstellte, dass er bei einem Meineid mit aller Härte reagieren wird.
Als ich beim Familienrichter ein Stockwerk höher den Vorschlag machte, die Mutter zu vereidigen, meinte dieser Familienrichter: „Das kann ich nicht, Herr Krieg, ich muss diese Mutter doch vor einem Meineid schützen“.
Polizei, Staatsanwaltschaft und Gerichte behandeln Mütter wie Kinder oder Behinderte als nicht verantwortungsfähig. Solange ein Vater da ist, dem man die Schuld anhängen kann – was man irgendwie schon hintrickst – ist das gängige Praxis.
Und bis zu welchem Grad braucht das Kind eine psychisch geschädigte Mutter?
Das ist die falsche Frage. Bis zu welchem Grad braucht eine psychisch bedenkliche Mutter das Kind?
https://vater.franzjoerg.de/das-kind-als-therapeutikum-der-mutter/
Auf dem gleichen gehässigen Weg hat die gegnerische Anwältin dann sogar ein Gutachten gefordert. Ich sagte „das kann man gerne machen, aber das Problem ist dann immer noch nicht gelöst. Die psychologischen Knoten gilt es ja zu lösen. Egal, auf welcher Seite sie liegen; und von allen Beteiligten wurde immer Familientherapie genannt. Nur die Mutter weigert sich immer, daran teilzunehmen“.
Die Anwältin legte dann noch eins oben drauf und sagte offen, dass die psychische Gesundheit des Vaters infrage stehe. Darauf polterte ich laut: „das ist aber grob“. Mehr sollte man dazu auch nicht sagen. Es ist einfach nur infam und die Anwälte versuchen immer, mit Messern zu werfen. Zum Glück waren die Richter so nüchtern, dass sie sagten, „das könne man mit einem Gutachten auch nicht beweisen und dafür haben sie nur ein Schulterzucken übrig“. Das Schulterzucken war eine Genugtuung für mich.
Ebenso gab es klare Hinweise von Jugendamt und Verfahrensbeiständin gegen die Mutter. Das Jugendamt sagte, „es gibt Lücken zwischen dem, was die Mutter sagt und dem, was man sieht“ – eine andere Formulierung für „die Mutter lügt“.
Es wurde auch das gute Verhältnis zwischen Vater und Sohn betont. Es gäbe keinen Anlass für begleitete Umgänge.
Die Mutter dagegen antwortete repetitiv sie, sie sehe keinen Weg, und sie wolle voll begleitete Umgänge. Kein Mensch konnte damit etwas anfangen. Ich glaube, sie ist an diesem Punkt intellektuell oder emotional irgendwo ausgestiegen. Das bedarf eigentlich einer richtig guten (psychologischen/ erzieherischen) Unterstützung.
Eine Richterin fragte die Mutter auch, ob es nicht andere Gründe geben könnte für die Wut des Kindes. Gute Frage für eine OLG-Richterin in unserem System.
Alle Angriffe der Gegenseite scheiterten deutlich. Im Gegenteil wurden eben auch Fehler in den Aussagen der Mutter angesprochen, Möglichkeiten, dass die Probleme von woanders kommen. Mir und meinem Sohn wurde endlich Gerechtigkeit für unser gesundes Verhalten zuteil.
Trotz weiteren Blockaden wurden dann normale Umgänge, besser: Kontakte, beschlossen, aber zuerst mit einer Übergangsphase.
Wobei ich auch hier sagen muss, diese Übergangsphase ist Unsinn. Mein Sohn möchte mich jedes Mal mehr sehen. Auch diese Treffen sind natürlich zu kurz. Die Psychologie der Kinder wird vollkommen ignoriert.
Mir wurde gesagt, bei einem Beschluss könne man keine psychologische Therapie beschließen. Das darf sozusagen nicht vorordnet werden. Ist mir auch ein Rätsel, Menschen werden eingesperrt aber einen Psychologen kann man ihnen nicht geben. Das ist einer der vielen Systemfehler.
Also willigte ich ein, einen Vergleich zu formulieren. Eigentlich hätte ich gerne gewonnen und einen Beschluss gehabt nach all der langen Zeit des Kämpfens. Dafür musste hier die Mutter einer psychologischen Begleitung zustimmen, und das war das Einzige, was Sinn macht – und es bedeutet für sie auch eine Niederlage, weil sie endlich ihre Psyche anschauen muss. Daher stimmte ich dem Vergleich zu und bin so in der Hoffnung, dass durch Gesprächstherapie vielleicht irgendwann auch wieder ein gesundes oder wenigstens halbwegs brauchbares Verhältnis in Zukunft entsteht.
Meine Erfahrung zeigt, dass die meisten Mütter mit schwieriger Disposition zur ersten Sitzung erscheinen, nachdem sie diese mindestens zweimal umterminiert haben. Danach beenden sie das Ganze, weil sie sich nicht ändern wollen und auch nicht ändern können. Und NIEMAND zwingt sie dazu. Sie besitzen das Kind als Therapie.
Ich kann allen in der Situation nur zurufen, bleibt ruhig – wie wichtig! – Sammelt eure Kräfte, und mit am wichtigsten: glaubt an euch, glaubt, dass ihr richtig seid, glaubt an die Liebe und wisst, dass die Kinder aus der Liebe geboren sind. Egal, ob die Gegenseite, die ja mal eure Seite unterstützt hat, jetzt gegen euch ist oder einfach nur verzweifelt oder einfach dumm, steht ein für das, was richtig ist, orientieren kann man sich dabei immer an der Liebe. Aber lasst euch nichts gefallen. Zeigt Haltung!
Das ist wieder ein Punkt aus meinem Coaching-Seminar.
Und ich muss natürlich auch sagen, schaut tief in eure Psyche, seid ihr tatsächlich gesund und ehrlich und aufrichtig? Wenn nein, seid ehrlich zu euch und werdet gut. Vielleicht findet ihr dabei aber auch nur heraus, so wie ich, dass ihr jahrelang das Opfer wart, aber immer zum Täter gemacht wurdet. Das ist das perfideste bösartigste Spiel, dass einem passieren kann. Wenn ja, dann habt ihr 100-prozentig Recht, zu euch zu stehen und euch von niemandem etwas sagen zu lassen. Noch einfacher ist es dann vor Gericht: ihr könnt die anderen für euch sprechen lassen. Habt Mut!
Coaching-Seminar:
Eigene Anteile erkennen!
Aus der Opferhaltung aussteigen – aktiv werden!
Franzjörg: Danke für Dich und Dein Schaffen. Auch wenn ich nicht bei Deinen Seminaren war, hatte ich immer wieder gute Informationen aus Deinen Mails und einfach auch das Wissen, dass es Rückhalt gibt. Das Teilen der Geschichten in der Beratungsrunde ist auch sehr gut. Es ist toll, dass ihr diese Arbeit macht. Und meiner Meinung nach solltet ihr aus Steuergeldern bezahlt werden, um bei jedem Gerichtstermin anwesend zu sein!
Nicht jeder schafft es, ohne intensivere Unterstützung diesen Weg zu finden und lange genug zu gehen.
Und nicht jeder, der diesen Weg geht, hat auch Erfolg.
Es müssen noch einige Zufälle hinzukommen, die meist in den Personen der Professionen liegen.
Aber eines ist sicher: Ohne diesen Weg ist der Erfolg unwahrscheinlich.