Fall Charly
Nachdem ich 2010 bis 2012 durch Trennung/Scheidung von meinen Kindern getrennt wurde, hatte ich in einer Zeit der ersten Orientierung auch den VAfK KA kennengelernt.
Ich wohnte anfangs ein paar Sitzungen/Veranstaltungen bei und habe den Newsletter bis heute bekommen.
Da ich immer ein leidenschaftlicher Vater war und bin und immer das Mögliche getan hatte, riss der Kontakt zu meinen Kindern nie ab.
Es war auch über all die Jahre immer nötig, in den wichtigen übrig gebliebenen Bereichen Schule, Gesundheit und Finanzen meinen Kindern beizustehen, da sonst einige Dinge durch die Mutter schief gelaufen wären. Gott sei Dank konnte dadurch Schlimmeres verhindert werden.
Im viel schwierigen Bereich des Seelenlebens war das natürlich nicht so einfach.
Mein Sohn, mittlerweile über 20, konnte sich schon vor der Trennung Verhaltensweisen aneignen, mit den Konflikten seiner Eltern umzugehen und sich durch Rückzug selbst zu schützen. Bei ihm läuft nahezu alles gut und ich muss als Vater fast nichts mehr tun.
Im Gegensatz dazu hat meine Tochter – sie war damals 5 – den größtmöglichen Schaden erlitten. Sie ging durch die Hölle vieler psychologischer Maßnahmen.
Mit der Zeit, inzwischen ein Teenager, schaffte sie es manchmal, sich mir anzuvertrauen, wie die Beziehung zu ihrer Mutter steht, die zusehends schlechter wurde.
Diese hatte sich zu einem Kontrollfreak entwickelt und verstand es auch nicht, dass ihre Tochter nicht so funktionieren kann, wie andere Jugendliche ihres Alters, was sehr auf das Gemüt meiner Tochter gewirkt hatte.
Da meine Tochter mittlerweile durch den Besuch der Oberstufe in einem entfernteren Ort wohl etwas Freiheit gelernt hat, konnte sie endlich den Mut fassen und dem, was sie als Martyrium empfunden haben muss, entkommen und ist von heute auf morgen zu mir gezogen. Sie wohnt mittlerweile bei mir und man spürt von Tag zu Tag, wie sie entspannen kann.
Ich möchte mit dieser Geschichte aus einem echten Leben allen betroffenen Vätern, die von ihren Kindern unfreiwillig getrennt wurden, Mut machen, den Kopf nicht sinken zu lassen und die Hoffnung auf ein besseres Leben mit ihren geliebten Kindern nicht aufzugeben.