am 17.06.2006 vor dem Bundesjustizministerium in Berlin
Pressemitteilung:
Mathieu Carriere
Hamburg, 14.06.06
In der Tradition des Passionsspiels lasse ich mich am Sonnabend den 17. Juni gegen 16.30 Uhr vor dem Bundesministerium für Justiz in Berlin kreuzigen. Jesus am Kreuz ist ein mächtiges Symbol für das Leiden am Verlassensein.
Über 5 Millionen Trennungskinder in Deutschland fühlen sich verlassen. Über 50% dieser Kinder haben ein Jahr nach der Trennung der Eltern keinen Kontakt mehr zum ausgegrenzten Elternteil. Ausgrenzung eines Elternteils aber ist Kindesmissbrauch (mit verheerenden Folgen für die Kinder und die ausgegrenzten Eltern).
Deshalb fordern wir die konsequente Durchsetzung folgender Grundgesetzgebote:
- (GG Art 1,1) Die Würde des Menschen (auch die des Kindes) ist unantastbar
- (GG Art 1,2) Das deutsche Volk bekennt sich zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten… (auch zu Kindermenschenrechten)
- (GG Art 2,1) Jeder hat das Recht auf freie Entfaltung seiner Persönlichkeit (unmöglich ohne gleichwertigen Kontakt zu beiden Eltern)
- (GG Art 3,1) Alle Menschen sind vor dem Gesetz gleich (Auch Väter)
(GG Art 3, 2) Männer und Frauen sind gleichberechtigt (Auch Eltern)
- (GG Art 3,3) Niemand darf wegen seines Geschlechtes…benachteiligt werden (auch Väter nicht)
- (GG Art 6, 4) Jede Mutter hat Anspruch auf den Schutz und die Fürsorge der Gemeinschaft (Väter und Kinder auch)
- (GG Art 6,5) Den unehelichen Kindern sind durch die Gesetzgebung die gleichen Bedingungen für ihre leibliche und seelische Entwicklung zu schaffen wie den ehelichen Kindern (Weg mit dem Mutter-Veto von 1998)
Im Besonderen fordern wir außerdem:
- Anerkennung des Primates von Internationalem Recht über nationales Recht
- Streichung des deutschen Vorbehaltes in der UNO Charta zu Menschenrechten für Kinder
- Vollstreckung von Urteilen des EGMR, Straßburg
- Bundesweite Einführung des Cochemer Modells
- Kontrollierbarkeit der Jugendämter
- Obligatorische Weiterbildung für Richter
Damit nicht in 10 Jahren 10 Millionen Kinder verzweifelt schreien: „Vater Staat, Vater Staat, warum hast du mich verlassen!“
Aus den Kommentaren von Vätern dazu:
Wer verletzt in diesem Kontext christliche Symbole?
In Pfaffenhofen an der Ilm (Bayern, Vorhof vom Vatikan?) beim Familiengericht hängen Kreuze im Gerichtssaal!
Bitte schön, da wurde mein Umgang ausgesetzt unter dem Kreuz der Christlichkeit – und dem Staat oder der Justiz ist es scheißegal, was Jesus am Kreuz dazu sagen würde.
Nachtrag am 25.10.2021 (dem 20. Jahrestag des VAfK Karlsruhe)
Auch nach 15 Jahren schreien Millionen Kinder verzweifelt weiter oder bevölkern die Psychotherapoie-Praxen.
Viele Forderungen von vor 15 Jahren sind immer noch brandaktuell.
Besonders nach dem familienrechtspolitischen Totalschaden, den die SPD hinterlassen hat, kann nur noch Verzweiflung um sich greifen.
Und der christliche Koalitionspartner hat das taten- und kommentarlos geschehen lassen.
Mit Blick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen wird deutlich, dass nur noch offene Revolten mit den Mitteln zivilen Ungehorsams weiterhelfen können.