Der auf dem Herd leise vor sich hin dämmernde Brei brodelt immer wieder hoch, wenn darunter angefeuert wird. Zur Zeit wird viel gefeuert und der Brei brodelt entsprechend.
Neueste Belege dafür sind die Mails, Posts und Stellungnahmen nach dem Artikel von Thomas Gesterkamp in der TAZ vom 06.09.2018 „Väter auf Abwegen“ und der sich auf Gesterkamp beziehende Artikel in der Kölner Stadtrevue 9/18 „Dubiose Väter“.
Die Bösen sind diesmal Hartmut Wolters und der VAfK Köln – eh immer wieder zum Feindbild innerhalb des VAfK stilisiert. Man prügelt umso mehr auf den Partner innerhalb der eigenen Organisation ein, je schwerer sich der gemeinsame Feind schlagen lässt.
Und die Breiblasen blubbern gegen Thomas Gesterkamp, gegen den VAfK Köln, gegen Hartmut Wolters und daneben trifft es immer wieder auch vermeintliche Gesinnungsgenossen und Kollateralschäden.
Dabei sind diese jeweils einzeln gesehen nicht das Problem. Es geht nicht um einen Thomas oder um einen Hartmut – auch dann nicht, wenn diese sich schon eine Menge hätten zuschulden kommen lassen sollen.
Alle sind die praktischen Auswirkungen eines Systems von Gesellschaftspolitik, Familienpolitik, Genderpolitik, Familienrecht und Familienrechtspraxis in diesem unserem Gemeinwesen, das sich als Rechtsstaat bezeichnet. Es gibt Interessenverbände, die politisch bewertet und denen die politischen Bewertungen gut und böse zugewiesen werden – meist über Stiftungen in Form von Auftragsarbeiten. Steuerlich finanziert wird nur, wer politisch korrekt ist. Dabei bestimmt ein Bundesministerium für alles außer für Männer zwischen 18 und 65 (BMaaM), wer gut und wer böse ist, d.h., wer feministisch konstruktiv und wer antifeministisch destruktiv ist. Maskulismus ist dabei schon im Ansatz böse. Und am besten wird das verwaltet von einer Partei, die im Grundsatzprogramm vorgibt, dass das Männliche in unserer Gesellschaft überwunden werden muss, um zur Menschlichkeit zu finden.
Wer jetzt noch meint, dass der Fisch, dessen Kopf so funktioniert, nicht entsprechend stinkt, der braucht noch einiges mehr an Lebenszeit, um Weisheit wachsen zu lassen.
Um was geht es dann?
Es geht darum, wie sich der VAfK als öffentlich (immer noch) nicht geförderter Verband öffentlich darstellt.
Müssen wir uns zahnlos und rückgratlos zeigen, um mit am Tisch sitzen zu dürfen und vielleicht auch einmal gefördert zu werden?
Dürfen wir unsere Ungebundenheit nutzen, reale Abläufe zu benennen und öffentlich zu machen?
Und wie macht man das so, dass man sein Profil nicht schon bei der ersten Konfrontation verliert?
Wenn man beobachtet, wie vom BMaaM finanzierte Gremien jedes heiße Eisen wegignorieren und alles umgehen, was den Finger in eine Wunde legen könnte und wie diese dann jene zum Lieblingsfeind küren, die dieselbe Arbeit schon Jahrzehnte länger und bedeutend besser gemacht haben, wird deutlich, was ein dermaßen stinkender Fisch gebiert.
Wer diesen Blickwinkel in seiner ganzen Breite nicht hat, der muss natürlich auf den Einzelnen fokussieren und dort heizen und Dampf ablassen.
Die eigentlichen Hausaufgaben bestehen darin, dass wir uns im VAfK darüber im Klaren werden, wo in dieser Brühe unsere Position ist und wie wir diese nach außen vertreten.
Dazu brauchen wir eine ganze Reihe von Personen, die sich von ihrer eigenen Betroffenheit entsprechend weit emanzipieren konnten, die den entsprechend weiten Blickwinkel haben und mit viel Sachverstand und Vernunft die Leitlinien festlegen, die dann auch noch mehrheitsfähig sein müssen.
Das ist weit vom Einprügeln auf einen Thomas oder einen Hartmut entfernt.
Gesterkamp in der taz
Antwort von Wolters an Gesterkamp