An den Präsidenten des Kinderschutzbundes
Betreff: Lieber einer zu viel, als einer zu wenig
Sehr geehrter Herr H.,
ich schreibe Ihnen aufgrund meiner Erfahrungen mit Ihrem Kinderschutzbund.
Exakt vor einem Jahr verbrachte ich jede freie Minute mit meinen Söhnen (7j und 10J). Jetzt sitze ich hier alleine und schreibe diesen Brief an Sie.
Der Katalysator in dieser Situation ist, Herr H., ihr hoch geschätzter Kinderschutzbund. Ich wurde einer regelrechten Hexenjagd in den vergangenen Monaten ausgesetzt. Eins kann ich Ihnen sagen, das System funktioniert nicht. Es war zwar ehrenhaft gedacht, aber von absoluten Dilettanten durchgeführt. Ich bin traurig und schwer angeschlagen. Ich vermisse meine Kinder und die Zeit, die ich mit ihnen verbrachte. Aber nochmal zurück.
Ich hatte gelesen, Sie haben drei erwachsene Söhne, haben eine entsprechende Karriere und blicken zurück und fragen sich vielleicht, manchmal hätte ich etwas mehr Zeit mit meinen Jungs verbracht.
Das war bei mir nicht der Fall. Ich investierte meine ganz Zeit und Karriere in meine Jungs. Sie können Eishockey spielen, Inlineskating, Schwimmen, Fahrradfahren, Schach spielen, Spanisch usw.. ich schlug mehrmals Beförderungen aus, um mit meinen Jungs zu sein. Wir fuhren April 2019 noch in ein Eishockeycamp zu dritt und verbrachten eine Männerwoche. Denn mein Motto „Wenn sie eines Tages groß sind, brauchen sie mich nicht mehr.“
Anzumerken ist, dass die Ehe mit meiner Frau nicht gut lief und ich mich meistens zurückzog.
Ende April 2019 geschah es dann. Ich war im Keller und machte die Wäsche. Als ich hoch ging, sagte mir meine Frau: Du schläfst heute im Keller. Als mein Kleiner runter wollte zu mir, schob sie ihn wieder nach oben. Er weinte. Ich verstand nicht, aber irgendwie war etwas komisch. Ich hatte nichts dagegen, im Keller zu schlafen, wir hatten kurz davor leicht gestritten.
Am nächsten Morgen machte ich wie immer das Frühstück für die Kinder. Sie sollten aber nicht alleine runter zu mir. Sie wurden zurückgerufen. Ich fragte, was los sei. Am Ende frühstückten die Jungs. Ich fuhr lieber in die Arbeit und machte mir Gedanken. Es hörte abends nicht auf und ich versuchte, mit ihr zu sprechen, aber sie verweigerte die Gespräche und schickte mich in den Keller.
Es ging noch weiter, aber im Endeffekt landete ich 7 Tage später bei Ihren Betreuern im Kinderschutzzentrum. Ich war froh, denn ich hoffte auf Hilfe und Klärung. Nur wusste ich noch nicht, dass ich in der Hölle gelandet war.
Man eröffnete mir im Beisein meiner Ex-Frau, dass man den Verdacht auf Kindesmissbrauch bei mir vermute. Ich fiel aus allen Wolken. Klar, ich verneinte. Ich fühlte mich hilflos. Ich versuchte, darüber zu sprechen, zu klären. Die ganze Zeit war ich offen und ehrlich. Ich war bereit, mit Ihrem Kinderschutzbund mitzuarbeiten, denn Sie meinten, man müsse dann nicht zu den Behörden. Im Nachhinein war, wie gesagt, dies mein größter Fehler. Denn, als ich mit Ihnen sprach und Sie bat, die Tür offen zu lassen, neutral zu sein, war dies schon längst erledigt. Ich war abgestempelt. 10 Jahre Papa-Sein dahin. Ich war die Sau, die zum Abschuss freigegeben war.
Beim nächsten Termin waren wir zu dritt, meine Ex, die Beraterin und ich. Die Beraterin interviewte mich. Sie meinte zu mir, sie sei sich zu 90% sicher, dass ich es gewesen wäre. Was? Warum? Es ging weiter. Ich war offen und habe mitgearbeitet. Wir vereinbarten einen weiteren Termin.
In diesem Termin schob man mir dann einen Prospekt zu. Therapie für Sexualstraftäter. Ich müsse mich nur schuldig bekennen. Wenn ich mich bekenne, dann müsse man nicht zu den Behörden. Ich könne mein Leben weiterleben und müsse nur 2 Jahre Therapien mache und dann wäre alles gut. Ich fragte, kann ich nicht. Ich habe nichts getan. Warum soll ich Schuld auf mich laden und zwei Jahre mit Menschen verbringen, die das Schlimmste gemacht haben. NEIN, es muss für meinen Fall etwas anderes geben. Gibt es was Anderes? Antwort der Beraterin: „Es gibt nichts anders, Sie sind schuldig. Das ist ganz klar. Nehmen Sie es an und dann wird alles gut.“ Ich weinte, es tat alles so weh.
Als „Hexen“ abgestempelten Frauen muss es während der Inquisition so ergangen sein.
In meinem Fall betrieb der Kinderschutzbund Inquisition.
Im Endeffekt ging ich dann selbst zum Jugendamt, denn ich hatte mir keine Schuld vorzuwerfen. Ich wollte auch den Erpressungsversuchen aus dem Weg gehen. Denn dadurch konnten sie nicht mehr sagen: Wir gehen zu den Behörden. Im Jugendamt sagte man mir, man habe so tolle Erfahrungen mit dem Kinderschutzbund bisher gehabt, da sei ich in guten Händen. Das Jugendamt würde mit dem Kinderschutzbund das weitere Vorgehen klären. Ich zweifelte ab diesem Augenblick an der Neutralität des Jugendamtes, was sich später bestätigen sollte. Bevor ich ging, sagte eine der Sachbearbeiterinnen: „Das müssen Sie verstehen – Lieber einer zu viel als einer zu wenig“.
Die Bedeutung des Satzes wurde mir erst später im Auto bewusst. Ich weinte, um mich und um meine Kinder. Denn zu dieser Zeit hatte man mich gezwungen, von zuhause von heute auf morgen auszuziehen, den Kontakt zu meinen Jungs abzubrechen. Ich durfte sie nicht sehen und nicht sprechen. Es ist ungefähr so, als würde man mit Vollgas gegen eine Wand fahren und die Kinder ihren Vater verlieren. Es sind Schmerzen für alle, die unbeschreiblich sind.
Im Endeffekt kamen wir alle aus dem Kinderschutzbund raus, angeschlagen, und es ist nicht vorbei. Denn das Jugendamt hat nahtlos weitergemacht.
Es gab sogar eine Ermittlung des Staatsanwalts, die eingestellt wurde und zwei Gerichtstermine, bei denen ich erfuhr, dass die Beraterin des Kinderschutzbundes bei den ersten drei Terminen nicht einmal meine Söhne persönlich kennengelernt hat, sondern alles aus einem von der Mutter gesteuerten Protokoll abgeleitet hat. Daraus hat sie den Schluss gezogen, dass ich zu 90% schuldig sei.
Woher stammten die Vorwürfe?
FINGERLUTSCHEN. Mein Sohn wollte an diesem Abend bei meiner Frau die Finger lutschen. Er war damals 6 Jahre alt und behauptete, das jeden Abend bei mir zu tun. Hatte er aber noch nie und er hatte sich das ausgedacht. Dann sollte ich noch seinen Pipi angefasst haben, das hatte ich sogar. An dem Wochenende, weil er eine Sportausrüstung anhatte und ich ihm helfen musste auf der Toilette. Mensch, verflucht nochmal, ich bin sein VATER. Nur eine Sache konnte ich nicht erklären, es wurde behauptet, er sagte, ich hätte ihm den Finger in den Po gesteckt. Diese Behauptung tat mir sehr, sehr weh!
Jedenfalls wurde ich durch einen Umgangsbegleiter betreut. Der meinte später, er verstehe den ganzen Vorfall nicht. Er mache das schon seit 10 Jahren und er kann nichts im Verhalten von mir und meinen Jungs entdecken, das Anlass zu Besorgnis liefern würde. Dann musste ich noch durch ein Clearingverfahren, das jetzt abgeschlossen ist. Ich warte noch auf die Ergebnisse. Das Clearingverfahren war auch sehr, sehr schmerzhaft. Ich bin nun in psychologischer Betreuung, wer weiß, wie lang. Ich sehe meine Jungs regelmäßig, aber lange nicht soviel wie früher. Ich lebe alleine.
Zusammengefasst war der Kinderschutzbund ein riesiger Fehler, denn:
- Ich war vorverurteilt, als ich durch die Tür reinkam
- Keinerlei Klärung mit beiden Ehepartnern – die Hexenjagd war eröffnet
- Ich wurde beschuldigt und bedroht
- Ich wurde unter Druck gesetzt
- Die Mutter wurde in ihrem Teufelskreis bestärkt, und ich wurde durch sie schwerstens beschimpft. Jedes Mal, wenn die Mutter den Kinderschutzbund besuchte, wurde ich danach beschimpft. Sie wollte, dass ich ihr das Haus überschreibe.
- Ich sah meine Jungs nicht. Sie weinten und verstanden nichts. Die ganze Familie wurde hier allein gelassen.
- Ich wurde behandelt wie ein Schwerverbrecher. Es gilt die Unschuldsvermutung… – auf Papier, aber nicht beim Jugendamt und nicht beim Kinderschutzbund.
In dieser Zeit fand ich einmal mein Auto nicht mehr. Ich wusste bei der Arbeit nicht mehr, in welchem Meeting ich war. Ich war teilweise krankgeschrieben. Ich musste Teile meiner Altersversorgung auflösen, um meine Rechnungen zu bezahlen.
Es kann nicht sein, dass sowas 12 MONATE dauert. Es kann nicht sein, dass so schlecht ausgebildete Personen auf uns Eltern losgelassen werden.
Nein, ich komme damit einfach nicht zurecht. Vielleicht schauen Sie sich einmal die Arbeitsanweisungen an. Ehrlich, ich bezweifle, dass Sie sowas besitzen. Man hätte alles innerhalb von 4 Wochen klären können.
Wie gesagt, Ihr System, wenn es überhaupt existiert, funktioniert NICHT.
Was will ich? Ich will, dass sowas anderen Vätern/Elternteilen nicht geschieht. Die Richterin meinte, „Kindesmissbrauch“ sei eines der schlimmsten Vergehen. Aber, falsch beschuldigt zu werden, ist genauso schlimm.
Ich habe inzwischen über Vereine noch weitere geschädigte Väter kennengelernt. Was in diesen Fällen betrieben wird, ist Hexenjagd. Das ist NICHT richtig! Der Zweck, heiligt NICHT die Mittel!
Jeder Einzelne zuviel ist Einer zuviel!
Einer der rund 5000 Väter,
die jedes Jahr durch Mütter zu Unrecht des Sexuellen Kindesmissbrauchs beschuldigt werden, weil diese verabscheuungswürdige, menschenrechtswidrige Tat immer noch so teuflisch gut funktioniert, dass sie von mütterzentrierten Beraterinnen empfohlen wird – und es gibt genug defizitäre Mütter mit niedrigen Instinkten, die dies für sich schamlos nutzen.
Wer hat ähnlich desaströse Erfahrungen mit dem KSB gemacht?
Wo wurde entsprechend prädisponiert vorgegangen und ohne Aufklärung einfach vorverurteilt?
Welche “Profis” haben ihre “Professionalität” dazu benutzt, menschenrechtswidrige Vorverurteilungen zu propagieren?
Mail an krieg@vafk-karlsruhe.de