Auf Zeit online wird der Frage nachgegangen, warum Amerikas Männer nicht mehr arbeiten.
Die Headline lässt die Antwort auf diese Frage vermuten. Dabei werden nur unterschiedliche mögliche Antworten genannt.
Antwort 1:
Schwindende Arbeitsplätze für Erwerbstätige ohne College-Abschluss und höhere Ausbildung
Es gibt also zu wenige, die sich die Hände schmutzig machen wollen.
Außerdem fehlt der Bedarf, weil große Teile der Produktion in Billiglohnländer verlegt wurde.
Diese Erklärung passt aber nicht, wenn man bedenkt, dass es in Amerika über 10 Millionen offene Stellen gibt bei „nur“ 6 Millionen Arbeitslosen.
Antwort 2:
Arbeitsfähige ohne höheren Abschluss wurden durch ständig sinkende Löhne abgehängt.
Damit ist verbunden:
Sieben von zehn Opfern, die an einer Opioid-Überdosis sterben, sind männlich. Die Zahlen geben auch Anhaltspunkte, warum vor allem junge Männer immer länger bei ihren Eltern wohnen. Und sie erklären zumindest teilweise die Begeisterung für Donald Trump.
Mein Kommentar:
In Zeiten, in denen die neue Rechte in Deutschland aus der Mitte kommt, sind solche Diskussionen viel wert. Vor allem, weil man erkennt, dass gerne im Nebel gestochert und die Schuld aufs Wetter geschoben wird, wenn die offensichtlichen Gründe so verdammt unbequem sind und nicht in die political correctness passen.
Vergleicht doch einfach mal die Entwicklung der Trennungsraten von Eltern und der Entwicklung der müttergeführten Alleinerziehendenhaushalte mit der Steigerungsrate von Männern, für die sich das Arbeiten nicht mehr lohnt.
Oder betreibt Familienpolitik nach der Trennung weiter nur als Alleinerziehendenförderung und wartet ab, was passiert.
Über 200.000 Trennungen im Jahr (inclusive der Trennungen nicht verheirateter Eltern) erzeugen im Residenzmodell 200.000 Gewinner und 200.000 Verlierer ohne die 200.000 mitverlierenden Kinder. Mindestens 100.000 Verlierer arbeiten dann nur noch – bei Steuerklasse 1! – für ein oder mehrere Kinder, die sie nicht bzw. kaum mehr erleben dürfen und die ihnen mit oft perversen Methoden entzogen werden. Wenn dann zu wenig zum Leben übrigbleibt, muss man sich nicht wundern, wenn die Arbeitslust weg ist. Sklavenhaltung funktioniert einfach nicht mehr.
Oder betrachtet die Quote der zahlungsunlustigen und zahlungsunfähigen Trennungsmütter, denen man die Kinder genommen hat. Vielleicht versteht ihr dann besser.
Und hinter den betroffenen Elternteilen, die zu Verlierern gemacht wurden, stehen Großeltern und die dazugehörige erweiterte Familie plus die neuen PartnerInnen.
Da diese Problematik inzwischen Millionen von Wählenden betrifft, muss man sich nicht wundern, wenn die Lauten auf der Straße aus der Mitte kommen.
Die sind auch nicht notwendigerweise rechts. Aber sie verzweifeln an diesem Staat. Die meisten können nicht analysieren, woher das kommt. Aber sie sind sich darin einig, dass es keinen Rechtsstaat mehr gibt und dass das, was noch da ist, endlich weg muss.
Redet also weiter vom Wetter und diskutiert an der Lösung vorbei.
Eines ist sicher: Das Problem wird euch einholen und überrollen.
Ihr erzeugt die Wählenden, mit deren Wahlergebnissen ihr nichts mehr zu tun haben wollt, selbst.