Andreas Z. war der mittlere dreier Brüder. Am 08.04.2018 verstarb er unerwartet an einem Herzinfarkt. Er wurde nur 50 Jahre alt und hinterließ eine 12-jährige Tochter. Seinen beiden Brüdern, seinen Eltern und seiner neuen Lebensgefährtin gilt unser tiefstes Mitgefühl und unsere Anteilnahme.
Zu seiner Tochter hatte nicht nur er über vier Jahre keinen Kontakt mehr, sondern auch die väterlichen Großeltern. Nach der ledigen Trennung 2008 zogen Mutter und gemeinsames Kind ca. 30 km weiter. Anfangs gab es noch geregelte Kontaktzeiten und Urlaube, doch ab 2013 wendete sich das Blatt.
So, wie es tausenden Trennungsvätern geht, sah auch er sich urplötzlich einer Reihe von Falschbeschuldigungen ausgesetzt. Es kam zum Kontaktabbruch. Viele Jahre versuchte er mit Hilfe der Justiz und ihren Helfern den Kontakt zu seiner geliebten Tochter wieder aufzunehmen – sie war sein Ein und Alles. Bedauerlicherweise zermürbte auch ihn das Justizgebahren und viele wissen, welche ungeheuerliche psychische Belastung eine absolute Trennung für Kinder und einen Elternteil bedeutet.
So, wie es bei vielen Krankheiten der Fall ist, gehen den körperlichen Leiden psychische Leiden voraus oder einher – es ist also durchaus angebracht zu sagen, dass Andreas Zahrl an gebrochenem Herzen verstorben ist.
Sein jüngerer Bruder begleitete Andreas geraume Zeit während der Gerichtsverfahren und wurde so selbst Zeuge der Absurditäten der Justiz – die oft die Betroffenen fassungslos und ohnmächtig zurückließ. Einmal erzählte Andreas seiner Familie, dass es sich anfühlen würde, als ob die gemeinsame Tochter tot sei – ein Gefühl, das sehr viele Trennungskinder und Trennungselternteile befällt und auch bereits in der Fachliteratur Einzug gefunden hat.
Familie Z. entschied, dass statt Kranz- und Blumenspenden einer NGO die sich für die Rechte von Kindern auf beide Eltern- und Großelternteile einsetzt, gespendet werden soll – schließlich war dieses Anliegen das, das den Vater und die väterlichen Großeltern die letzten Jahre psychisch am Meisten zusetzte. Die Wahl fiel auf „Väter ohne Rechte“.
Das Begräbnis fand am 13.04.2018 in würdigem Rahmen in statt. Familie, die Lebensgefährtin, Verwandte, Freunde, Nachbarn, Arbeitskollegen und der Arbeitgeber sammelten gemeinsam unfassbare € 1.200,– welche am 07.05.2018 übergeben wurden.
Väter ohne Rechte gedachte Andreas Z. auch (leider passend) bei der PAS-Pressekonferenz am 25. April 2018. Absurderweise ist der internationale PAS-Tag auch der Geburtstag von Andreas Z……
Leider muss die Gemeinschaft Jahr für Jahr solche und ähnliche Trauerfälle beklagen und wir kennen diesen Schmerz – er erschüttert alle Betroffenen bis ins Mark.
In stiller Anteilnahme und tiefem Gedenken!
Andreas Z.
∗ 25.04.1967
† 08.04.2018