Ich bin einer dieser Väter, die versuchen, den Kontakt zum eigenen Kind zu halten und eigentlich von jedem der sogenannten Profis nur im Stich gelassen werden.
Meine (Noch-)Frau und ich haben uns vor ziemlich genau einem Jahr getrennt.
Ich habe sie mit ihrem jetzigen Lebensgefährten erwischt.
Es folgten 6 harte Wochen, in denen ich mich im Alleingang um meine Tochter, um meine Arbeit und um mich gekümmert habe.
Meine Ex ist eigentlich nur weg gewesen – angeblich bei Freunden und in der Sauna – man muss ja was für sich tun!
Mitte November ist sie dann aus unserem Haus ausgezogen und hat unsere Tochter mitgenommen.
Zu diesem Zeitpunkt wollte diese eigentlich gar nicht zur Mutter.
Ich habe dann, sehr zeitnah, den Kontakt zum Jugendamt gesucht und um Unterstützung gebeten.
Es war klar, weil so kommuniziert, dass meine Ex mich aus dem Leben meiner Tochter streichen wird.
Das JA hat dann relativ schnell reagiert und zu Gesprächen eingeladen. Diese wurden immer wieder von der Ex abgesagt. Sie konnte sanktionslos auf Zeit spielen.
Irgendwann, nach etwa 3 Monaten, hat es dann endlich mal geklappt. Ziel der Veranstaltung war für mich, dass ich 50% meiner Zeit mit unserer Tochter bekomme. Die Mutter hat das natürlich abgelehnt – Gründe hat sie viele gefunden.
Wir wurden dann an einen angeblichen Profi in Sachen Beratung weitergeleitet.
Es folgten endlose Termine mit immer wieder den gleichen Vorhaltungen und Beschuldigungen durch die Mutter.
Mein Ziel von 50% war nicht zu erreichen.
Immerhin hatte ich zu diesem Zeitpunkt meine Tochter noch alle 14 Tag am Wochenende und jeden Mittwoch.
Irgendwann, als für die Mutter das Eis immer dünner wurde, hat sie eine Konfliktsituation konstruiert: Ich habe meine Tochter auf dem Weg zur Schule getroffen. Die Mutter hat mir dann unterstellt, ich hätte ihr aufgelauert und sie gewaltsam am Weiterfahren gehindert.
Der Anwalt der Mutter hat mir dann den Umgang mit meiner Tochter untersagt.
Die Mutter hat die Beratung ohne Angabe von Gründen abgebrochen.
Ich habe dann, in Abstimmung mit meiner Anwältin, ein Verfahren zur Umgangsregelung eingeleitet.
Das alles passierte im Mai 2024, 7 Monate nach der Trennung. Ende Mai habe ich meine Tochter das letzte Mal alleine gesehen.
Ich war noch positiv gestimmt, weil ich von allen offiziellen Seiten immer nur gehört habe, dass ich mich als Vater 100%ig korrekt verhalten habe und die Mutter ganz offensichtlich gegen mich arbeitet.
Ganz offensichtlich, und so auch schlussendlich bestätigt, spielt das alles keine Rolle. Weder meine Bemühungen als Vater, am Leben meiner Tochter teilhaben zu können, noch die manipulative Art der Mutter wurden berücksichtigt.
Ende August hatte ich einen Termin bei der Verfahrensbeiständin. Angeblich eine echte Expertin auf ihrem Gebiet. Sie hat 1 Stunde mit meiner Tochter gesprochen und 45 min mit meiner Ex einen Kaffee getrunken und geredet. Ich hatte einen 1-stündigen Telefontermin.
Nachdem mich die Dame dann 45min verspätet aus dem Auto heraus angerufen hat und ich mit 3 Verbindungsabbrüchen kämpfen musste, hatte ich etwa 15min Redezeit. In der restlichen Zeit hat sich die Verfahrensbeiständin – selbst Anwältin – eigentlich nur selbst beweihräuchert.
Anfang September hatte dann unsere Tochter die Anhörung bei Gericht. Es ist natürlich niemandem aufgefallen, dass meine Tochter teilweise komplett gegenteilige Angaben zum Termin bei der Beiständin gemacht hat.
Oder es ist schlicht nicht wichtig, weil eh schon alles vorher festgelegt ist.
Am 16.09. hatten wir dann den Termin bei Gericht. Ich war gut vorbereitet und konnte auf alle Vorwürfe der Mutter gut reagieren. Die eidesstattlichen Versicherungen und Aussagen, dass sie im Oktober 2023 schon mehrfach angekündigt hatte, dass sie mich aus dem Leben der Tochter streichen werde, wurden zur Kenntnis genommen.
Mehr aber auch nicht!
„Wir vergessen jetzt mal, was gewesen ist und schauen in die Zukunft“ war die Aussage des Tages.
Ergebnis des Gerichtsverfahrens:
– Meinen Wunsch auf 50% der Zeit mit meinem Kind kann ich vergessen.
– Eine Festlegung auf ein Modell irgendeiner Art fand nicht statt. Ich habe also gar nichts!
– Unsere Tochter wirkt mit ihren 10 Jahren wie eine 12-13-Jährige, teilweise sogar wie eine 16-Jährige. Ihr kann nicht zugemutet werden, zum Vater zu müssen.
– Die Manipulation der Mutter spielt keine Rolle.
– Mein defensives Verhalten und dass ich finanziell voll unterstütze, spielt keine Rolle.
Immerhin haben wir nun die Anweisung, eine Familienhilfe in Anspruch zu nehmen (wurde von mir gewünscht). Weiterhin sollen wir als Eltern in eine Beratung (wurde auch von mir gewünscht).
Meine Tochter und ich sollen uns beim Jugendamt mit einem Mediator aussprechen und offene Themen klären. *aha*
Der zuständige Mitarbeiter (ein sehr engagierter Mann) war dann erstmal bis gestern im Urlaub.
Ich habe am Wochenende schon schriftlich den Antrag auf Familienhilfe gestellt und heute mit dem JA telefoniert.
Es wird nun eine Einladung des JA für mich und meine Ex geben, um die Familienhilfe zu beantragen. Die Beratung muss dann auch noch beantragt werden usw. usw.
Die Aussprache mit meiner Tochter, die ja eigentlich beim JA stattfinden sollte, bietet das JA natürlich nicht an. Das wird dann im Rahmen der Familienhilfe „angebahnt“.
Sprich, wir warten jetzt mal 6 Wochen, bis die Familienhilfe startet, dann darf meine Ex erstmal die Familienhilfe einlullen. Danach wird meine Tochter eingestimmt. Im Anschluss nochmal Mutter und Tochter und dann, irgendwann, komme ich auch mal zum Zug.
Ich habe schon gewitzelt, dass wir es mit ausreichend Verzögerungstaktik und Krankheit schon noch bis in den Sommer 2025 schaffen werden.
Da stehe ich nun vor meinem Scherbenhaufen.
Ich bin komplett desillusioniert, was die deutsche Rechtsprechung angeht. Aus meiner Sicht hat jeder, wirklich jeder, der sog. Experten und Profis seinen Job verfehlt.
Trotz all meiner Bemühungen, meiner immer wiederkehrenden Ermahnungen, hat man meiner Ex satte 6 Monate eingeräumt, um meine Tochter von mir zu entfremden.
Ich habe inzwischen so gut wie keinen Kontakt mehr zu ihr. Sie lehnt mich komplett ab und wenn sie mir schreibt, dann nur, um mich zu verhöhnen und zu beleidigen.
Ich bin an einem Punkt angekommen, an dem ich nicht mehr weiterkomme. Am Ende gibt es auch zu viele im Netz, die einem nur das Geld aus der Tasche ziehen wollen und die Situation ausnutzen.
Ich könnte natürlich vors OLG nach FFM ziehen. Aber bringt das was und wer bezahlt das alles?
Tatsächlich hatte ich überlegt, ob ich einen Brief ans Familienministerium schreibe.
Auf der Suche nach Vätern in ähnlichen Situationen bin ich auf Deiner Seite gelandet.
Ich finde es toll, was Du machst und wie lange Du schon Zeit und Energie investierst. Ich bin erschrocken, wie viele Männer in meiner Situation sind und dass dieses Problem so überhaupt nicht gesehen wird. Im Gegenteil, es wird ja bewusst kaputt geredet.
Man hat als Vater schlicht gar keine Chance!
Ich komme mir vor wie in einem schlechten Film.