Hallo Peter,
Du hast mir eine Mail geschrieben und mich heute Morgen angerufen, während ich beschäftigt war.
Ich habe zurückgerufen.
Du willst Deine Richterin austauschen, weil sie die Eltern-Kind-Entfremdung nicht sieht und die Kontaktsperre nicht beendet, die die Mutter zwischen Dir als Vater und dem Kind aufgebaut hat.
Ich habe Dir erklärt, dass das fast unmöglich ist, weil jeder Person ein GESETZLICHER Richter zugewiesen ist – durch Zuständigkeit des Gerichts, die an den Wohnort des Kindes geknüpft ist, und durch den internen Geschäftsverteilungsplan im jeweiligen Gericht.
Weil das System nicht zwischen den Eltern vermittelt und die Familie als Nach-Trennungs-Familie für das Kind existent hält (was schon dadurch nicht möglich ist, weil die Politik keine Familienpolitik nach der Trennung kennt und diese allein durch „Alleinerziehendenförderung“ ersetzt), sondern einen Gewinner und einen Verlierer kürt, müssten ja in allen Fällen, in denen der Verlierer eine Person im Gericht oder im Jugendamt ausgetauscht haben will, ständig Umbesetzungen vorgenommen werden. Das würde das System kollabieren lassen – und wird deshalb verhindert.
Du willst nichts vom System wissen und fokussierst allein auf den individuellen Fehler der Einzelperson. Ich habe Dir deshalb erklärt, dass jede handelnde Person nicht einzeln gesehen werden kann, sondern immer nur im Kontext und im Rahmen des politisch-ideologisch gesteuerten Systems.
Diese Sichtweise wolltest Du aber nicht zulassen.
Ich habe Dir dann empfohlen, einen Befangenheitsantrag gegen diese Richterin zu stellen und habe Dir auch erklärt, dass fast alle davon zurückgewiesen werden. Schließlich darf ja nicht zugelassen werden, dass das System durch die Hintertür enttarnt wird.
Nachdem ich Dir viele Male erklärt hatte, dass dies Deine jetzige Option ist, habe ich versucht, Dein Verständnis dafür zu wecken, dass meine Lebenszeit im Übermaß für die Interessen anderer verbraten wird und dass ich das Problem habe, überhaupt noch Zeit für mich selbst zu finden.
Darauf hast Du geantwortet, dass ich das ja selbst gewählt hätte und deshalb dieses Problem mit mir selbst ausmachen müsste.
An dieser Stelle habe ich das Telefonat beendet, weil ich erkennen musste, dass tatsächlich ich selbst die Verantwortung für die Steuerung der Verwendung meiner Lebenszeit übernehmen muss. Ich muss mich entscheiden, ob ich eine Mail beantworte oder einen Anruf annehme oder nicht. Und ich muss auch entscheiden, wann genug ist.
Ich kann nicht mehr vor mir selbst verantworten, für jemand meine Zeit zur Verfügung zu stellen, der mir dann noch erklärt, dass er mir nur einen Gefallen tun würde, weil ich das ja brauchen würde – ich hätte das schließlich selbst so gewählt.
Da fühle ich mich ausgenutzt und muss mich zurückziehen.
Ohne Wertschätzung in irgendeiner Form geht nichts.
Gruß
Franzjörg