Miriam Kühnel
Gleichberechtigte Elternschaft: „Die größten Verlierer im Teilzeit-Vollzeit-Modell sind die Väter“
Gleichberechtigte Elternschaft
Wenn Väter sich selbst zum Nebendarsteller degradieren
Brigitte.de
Eltern.de vom 30.07.2024
In einem sind wir uns einig: Die größten Verlierer im Teilzeit-Vollzeit-Modell sind die Väter. Was ihnen verloren geht, ist die Alleinezeit mit dem Kind.
Für viele andere Aussagen liefert die Autorin selbst die Relevanz: Ihre Aussagen betreffen natürlich „nicht ALLE Väter, ALLE Mütter und ALLE Kinder“.
Und ich meine, das, was sie sagt, trifft zwar auf einige zu, aber nicht auf eine dominante Mehrheit oder auch nur auf eine relevante Teilmenge.
Was klammert Miriam Kühnel aus?
- Arbeiten im Job ist fremdbestimmte Arbeit, zu der sie selbst natürlich auch keinen Bock mehr hat. Arbeiten im Haushalt ist selbstbestimmt und unterliegt der eigenen Planung und Aufteilung. Und der eigenen Bewertung!
- Die fremdbestimmte Arbeit des Vaters ist nicht nur Selbstverwirklichung, wie sie das darstellt. Weit gefehlt: Der Vater verdient das Geld, das die ganze Familie – und insbesondere die Mutter – ausgibt!
Die Konsequenz ist dann zu erkennen, wenn Mütter unterhaltspflichtig werden: 90% von Ihnen zahlen dann nicht oder nicht das, was sie bezahlen müssten. Warum? Weil sie keinen Bock haben, Geld für andere zu verdienen, über dessen Ausgabe sie keine Kontrolle mehr haben. Der Vater MUSS das aber tun! Und zwar ohne jede Frage! Und wenn das nicht zu 100% geschieht, dann drehen die Mütter durch und spammen die Medien mit den Artikeln zu den bösen zahlungsunwilligen Vätern zu, die ihre Kinder verhungern lassen.
Wer hat schon einmal gelesen, dass diese Mütter ihre Geschlechtsgenossinnen dafür tadeln, dass 90% von ihnen ihre Kinder verhungern lässt?
Im Prostitutionsprinzip, das davon lebt, dass der Mann im intergeschlechtlichen Verhältnis für Beziehung zu zahlen hat, sind sie sich alle einig.
Aber wehe, jemand – wie ich – traut sich, das so zu formulieren…
- Meint die Schreiberin wirklich, dass ein Vater, der morgens um 5.30 Uhr aufstehen muss, sich in der Nacht ums Kind kümmern soll, obwohl die Mutter bis 9 Uhr im Bett bleiben kann?
Bei mir war das noch krasser: Ich musste morgens raus und die Mutter blieb den ganzen Vormittag noch im Bett, völlig ungeachtet der Portion, die die Kleine schon von der Nacht in der Windel hatte.
Ich rede also aus Erfahrung. Und diese ist eine Realität, auf die ich direkt Bezug nehmen kann.
Gut, diese meine private Erfahrung relativiert sich im intensiven Kontakt mit über 3000 Einzelfällen. Aber so weit hergeholt ist sie auch nicht, wie ich immer wieder bestätigt bekomme.
- Die Aufforderung, für uns als Vater unseren Anspruch auf Vater-Kind-Alleinezeit einzufordern, ist natürlich eine völlig neue Idee. Und wenn der Vater, um das umsetzen zu können, auf eine 75%-Stelle downgradet und seine Beförderung in den Sand setzt, hat er alleine sein Ego demontiert? Meine Erfahrung zeigt, dass die Mutter es ist, die als Erste wettert, weil die Kohle nicht mehr fließt und weil der Traum vom Eigenheim geplatzt ist, den schließlich ER alleine für „ihre“ Familie realisieren muss. Ich kenne so viele Fälle, wo alles super war, bis der Vater die letzte Teppichbodenleiste bei der Renovierung verlegt hatte. Dann war plötzlich die Liebe weg und er musste ausziehen.
Mindestens 75% der Trennungen gehen von der Frau aus. Warum? Weil sie sich hat ausrechnen lassen, dass sie als gehätschelte Alleinerziehende aktuell weit mehr Geld und Bestimmungsmacht über dieses Geld hat als in der Beziehung. Das ist zwar kurz gedacht: „Was kümmert mich jetzt meine Altersarmut? Dann kann ich immer noch jammern und Papa Staat verantwortlich machen.“ Aber denjenigen, der längerfristig plant, hat sie ja entsorgt.
- Ich kenne so viele supertolle Väter („Super-Daddy XXL“ aus meinem Coaching), die von der Mutter entsorgt wurden, weil die Mutter Panikattacken hatte, aus Angst, das Kind an ihn zu verlieren.
Und die Summe dieser „Einzelfälle“ ist gewaltig!