Rezension zu
Vater um jeden Preis?: Zur Kritik am Sorge- und Umgangsrecht
Broschiert – Januar 2008
von Eva K Hack (Herausgeber), ZIF (Herausgeber), Anita Heiliger (Autor)
Nein, nicht Vater um jeden Preis. Genau so wenig wie Mutter um jeden Preis.
Aber da ist nun der entscheidende Haken in Heiligers Argumentation: Sie geht davon aus, dass Frauen – und besonders, wenn sie Mütter sind – immer Gutmenschen sind. Und die Bösen sind pauschal die Männer. Ein Blick in die Produktpalette von Heiliger genügt, um das festzustellen.
Frau Heiliger hat mit dieser Prämisse jahrzehntelang ganz gut und mit politisch staatlicher Protektion und Alimentierung gelebt. Diese Ära geht zu Ende und sowohl sie als auch viele andere, die von der Frauenförderwelle in lukrative Ämter und Positionen geschwemmt wurden, müssen plötzlich feststellen, dass selbst im eigenen Frauenlager die Skepsis wächst. Deutlich zu spüren war das Anfang des Jahres beim Kongress der Frauenhäuser in Frankfurt.
Männerhass war zu Zeiten von Valerie Solanas noch eine modische Attitüde, die jede Frau ideologisch aufpeppte. Heute rümpfen Frauen, die sich als emanzipiert einordnen, die Nase und sind nicht mehr bereit, Zustimmung zu äußern.
Die Ära, die zu Ende geht, ist auch die, in der sich akademische Lesbierinnen erkühnt haben, zu behaupten, sie allein könnten formulieren, wie Familien in Deutschland zu funktionieren haben.
Die wissenschaftliche Diskussion ist inzwischen aber einige Schritte weiter. Die öffentliche Akzeptanz für einen solchen Zustand familialer Konzeptgenerierung schwindet.