Wenn ich auf meinem Blog Menschen als „Herr“ und „Frau“, bzw. als männlich oder weiblich zuordne, meine ich entweder die offizielle administrative Bezeichnung oder die offensichtlich zur Schau getragene Identität.
Ich bin mir bewusst, dass jede einzelne Person auch eine der weiteren rund 4000 sexuellen Identitäten* repräsentieren könnte.
Da ich davon überzeugt bin, dass jede Person die Deutungshoheit über die eigene sexuelle Identität selbst innehaben muss, kann nur jede Person selbst bestimmen, welcher der rund 4000 diversen sexuellen Identitäten sie derzeit zugeordnet werden muss.
Ich verstehe auch, dass eine von außen herangetragene Zuweisung auch als diskriminierend empfunden werden kann.
Deshalb bin ich gerne bereit, von mir pauschal zugewiesene Identitäten jederzeit zu korrigieren.
Ich kann erklären, dass ich mich als Mann empfinde und jede Bezeichnung, die mich als positiv konnotierten männlichen Identitätsträger qualifiziert, durchaus als respektvoll wahrnehme.
Sollte ich einmal auf einem Frauenparkplatz parkend erwischt werden, habe ich vorher wohl erstaunt feststellen müssen, dass mir an diesem Tag mein Östrogenspiegel einen Streich spielt und ich mich überwiegend als Frau empfinden muss.
Da es noch keine Parkplätze für „diverse“ gibt, muss ich mich dann korrekterweise mit einem Frauenparkplatz begnügen.
* „LiebesLeben6“ – eine Veranstaltung der EKD 2013 in Hannover – Foto im Artikel vom Flyer der Veranstaltung