Artikel von Heiderose Manthey auf
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Franzjörg Krieg lud am 04. Mai 2013 die Deutsche Väterbewegung zum Vernetzungskongress nach Karlsruhe ein.
DER VERNETZUNGSKONGRESS
„Es wird immer wieder behauptet, in Deutschland gäbe es keine Väterbewegung.“, so Krieg auf der Einladung zum Kongress. „Das, was zu detektieren sei, seien nur Einzelinitiativen, die noch keine Bewegung darstellen würden. Wir selbst wissen, dass es eine „Väterszene“ gibt, die den größten Teil der Szene ausgegrenzter Trennungseltern – und sonstigen Verwandten als Beziehungsträger – darstellt und die aktiv an der Weiterentwicklung unseres familienpolitischen Systems interessiert ist, in dem bisher Familien nach der Trennung ohne familienpolitisches Konzept auf der Basis ideologisierter Betrachtungsweisen allein familiengerichtlich abgeurteilt werden.“
Mit dieser Einladung gab Franzjörg Krieg der deutschen Väterszene die Möglichkeit sich zu treffen und sich zu artikulieren. Seine Zielprojektion war die Formulierung eines gemeinsamen Grundkonsenses der VÄTERBEWEGUNG.
45 Teilnehmer aus Deutschland und der Schweiz angemeldet – weit mehr kamen
Agens, ARCHE, EfKiR, EfKiR Duisburg, Forum Inklusion, Gleichmaß, Kindeswohlgefaehrdung.com, Männerpartei, Papatour, PAPA-YA, Trennungsväter, VAfK Bund, VAfK, Düsseldorfer Kreis, VAfK Karlsruhe, VAfK Frankfurt, VAfK Köln, VAfK Mainz, VAfK München, VAfK Rostock, Väter-Netzwerk, Väter für Gerechtigkeit, Vaterfreuden und nicht organisierte Vorkämpfer.
Wie Franzjörg Krieg zu dieser Aufgabe gelangte
„Seit 1994 von Ausgrenzung betroffener Vater zweier Töchter, die aus einer 17 Jahre dauernden nicht ehelichen – aber ehegleichen – Beziehung zu einer Lehrerkollegin stammen. Da die Trennung schon vor der Kindschaftsrechtsreform von 1998 stattfand, kenne ich auch die Mechanismen aus den Zeiten als nicht eheliche Trennungs-Väter mit einem Stigma leben mussten, das dem eines Vergewaltigers gleich kam. Nach der Kindschaftsrechtsreform war meine ältere Tochter schon so alt und so geschädigt, dass sie eine Vater-Tochter-Beziehung mit mir ablehnte. Ihre Therapiebedürftigkeit wird bis zu einer Aussöhnung mit dieser Grundsituation sichtbares Zeichen des Konfliktes sein. Die Beziehung zu meiner jüngeren Tochter konnte ich nach 1998 erst bei Gericht einklagen. Ich erwartete von meinem Familienrichter, dass er meinen Fall als Vorlage beim Bundesverfassungsgericht nutzt, um die Gemeinsame Sorge einzuklagen. Dazu hatte er allerdings nicht das richtige Format. Im Alter ab 16 und zur Zeit der Kinopremiere des Filmes „Der Entsorgte Vater“ wechselte meine jüngere Tochter in das Lager von Mutter und Schwester über.
Im Film erkläre ich, dass der „Brennstoff“ für mein Engagement aus der eigenen Vatervita stammt. Ich musste aus meinem Selbstverständnis heraus eine konstruktive Orientierung finden. Wenn ich schon mein eigene Vaterrolle nicht positiv gestalten konnte, musste ich mindestens an der gesellschaftspolitischen Veränderung dieses Systems arbeiten, um die systembedingten Voraussetzungen, die zu meinem familialen Desaster geführt hatten, zu verändern.“
Franzjörg Kriegs Aktionsbereiche
- Gründer und 1. Vorsitzender des VAfK Karlsruhe
- Mitgründer und 1. Vorsitzender des Landesverbandes BWMitglied von vielen weiteren
- Männer- und Väterrechtsgruppen
- Berater mit 150 bis 200 Neufällen jährlich
- Beistand nach § 12 FamFG in etwa 50 familialen Gerichtsverfahren jährlich
- Seit 2014 auch durch Ex-Richter Prestien ausgebildeter Verfahrensbeistand
- Initiator und örtlicher Veranstalter des „Väterkongress“ in Karlsruhe
- An zentraler Stelle Mitwirkender im Film „Der Entsorgte Vater“, der auch in Karlsruhe gedreht wurde
- Referent und Ausbilder
- Bemühungen national um die Kooperation aller proaktiven Kräfte im Interesse einer konstruktiven Weiterentwicklung der gesellschaftspolitischen Gegebenheiten im familialen Kontext
- Gründungsmitglied im ICSP (International Council on Shared Parenting)
- Publikationen: Arne Hoffmann „Männerbeben“ (Co-Autor), Väterexpress
Franzjörg Kriegs Ziele
Wir setzen der Egomanie der Mütterlobbyistinnen, die allein auf ihre Rechte fixiert sind, nicht unsere Rechte als Väter entgegen, sondern verweisen auf das Recht des Kindes auf beide Eltern. Wir sind der „Väteraufbruch für KINDER“ und nicht der für Väter.
Nach der akademischen Einsicht, dass Familie nach der Trennung nicht zerstört ist, sondern einen Wandlungsprozess (Transition) erlebt und dabei weiter existiert (Elternsein kann man nicht ablegen) muss der Prozess der praktischen Realisierung dieser Einsicht gesellschaftlich umgesetzt werden.
Dafür muss zunächst die Politik erkennen, dass Familienpolitik nicht bei der Trennung oder Scheidung aufhört und danach nur noch eine „Einelternfamilie“ existiert, die aus einer Alleinerziehenden mit Kind(ern) besteht und als Mündel der Nation gepäppelt wird. Bisher geht die gesamte Familienpolitik an einem Drittel bis der Hälfte unserer Gesellschaft vorbei – und keiner sagt das laut. Erst wenn auch die Politik „die Familie nach der Familie“ entdeckt hat und in politischen Programmen berücksichtigt, haben wir den Boden, auf dem eine Umsetzung von vernünftigen Regelungsmechanismen möglich ist. Das aber verhindern immer noch profeministische Funktionärinnen und Politikerinnen, die für diese Störung der Entwicklung im eigenen egomanen Interesse mit Bundesverdienstkreuzen belohnt werden.
Zur Verfolgung dieses ehrgeizigen Zieles war und ist es nötig, auf allen Feldern gleichzeitig zu bauen: Von der Basisarbeit in der Beratung über die Information und Bildung der Öffentlichkeit bis zur Lobbyarbeit und der Vernetzung in allen Bereichen. Wir müssen publizieren, in den Medien präsent sein, pausenlos in konkreten Fällen unsere Einsichten und unsere Erfahrung wirksam werden lassen und dabei noch organisieren, protokollieren und dokumentieren. Und vor allem müssen wir uns als Partner der Professionen verstehen und uns konkret in die Abläufe einschalten – wie das die omnipräsente Frauenförderung umgesetzt hat.
Es gehört zur Kennzeichnung dieses Systems, dass solche ungeheuren Anstrengungen für diese Gesellschaft nicht erkannt und vor allem nicht gewürdigt werden dürfen. Sich um streunende Katzen zu kümmern (vor allem als Frau) birgt das Potential, dafür öffentlich geehrt zu werden. Sich um die Öffnung einer profeministisch vernagelten Kiste zu bemühen, trägt aber den Geruch von Nestbeschmutzung.