Hallo Franzjörg,
zunächst einmal „Danke“ für deine Begleitung in den letzten Jahren!
Kurzer aktueller Hintergrund meiner erneuten Anfrage bei Dir:
Mein Sohn Samuel ist mittlerweile 10 Jahre alt.
Die Trennung erfolgte noch während der Schwangerschaft. Es folgten ca. 6 Jahre Rechtsstreit mit dem Ergebnis des geregelten Unterhalts (nicht verheiratet gewesen), des Umgangsrechtes und des Gemeinsamen Sorgerechtes. Das heißt ja nichts weiter, als dass in Deutschland ein Vater jahrelang kämpfen und eine Menge Geld ausgeben muss, um das Selbstverständlichste zu erhalten: Kontakt zu seinem Kind. Damit bewegt sich unser Staat in einem menschenrechtswidrigen Bereich und unser Rechtsstaat beinhaltet Elemente von mittelalterlicher Hexenverfolgung.
Beim Umgang habe ich seit Jahren jeden Mittwoch, jedes 2. WE und immer die Hälfte der Ferien.
Anfang der Coronazeit letzten Jahres habe ich überwiegend das Homeschooling bis in den Sommer übernommen.
Soweit – so gut.
Jetzt scheint die Lage zu kippen.
Weihnachten und Silvester hat Samuel von den 3 Wochen Ferien die letzten 1,5 Wochen bei mir verbracht.
Seitdem kommen immer mehr Äußerungen von Samuel, dass er nicht mehr zu mir möchte.
Nach einem 4-Augen-Gespräch mit der Mutter wird die Lage auch nicht besser.
Es macht mir Sorgen, dass er immer mehr seinen väterlichen Anteil ablehnt.
Ich möchte Dir eine kurze Zusammenfassung geben, was zum Thema narzisstischer Missbrauch und Eltern-Kind-Entfremdung seitens der Mutter inzwischen alles geschehen ist (incl. das Thema sexueller Missbrauch durch den neuen Lebenspartner), und dies im Zusammenhang mit den letzten Gesprächen gemeinsam mit dem Jugendamt B und der psychologischen Beratungsstelle B.
Ausgangslage:
Samuel ist mein Sohn (jetzt 10 Jahre alt)
Hannah ist die Mutter
Timo: Lebensgefährte von Hannah, den sie letztes Jahr geheiratet hat
Michael: Sohn von Hannah, jetzt 15 Jahre alt, aus erster Ehe (Hannah mit Ingbert)
Sie alle leben in einem Haushalt.
Seit gut 3 Jahren erzählt Samuel immer öfter, wenn ich ihn abhole, welche schlimmen Dinge ich seiner Mutter vor der Geburt und nach der Geburt angetan haben soll. Angefangen von einem angeblich abgesagten Urlaub, als wir nicht mehr zusammen waren, über welche Namen ich ihm geben wollte, dass ich mit Mama immer angefangen haben soll, zu streiten – ich hätte Hannah, seine Mutter, also generell schlecht behandelt.
Dann erzählte er mir, was für eine schlechte und schlimme Kindheit Hannah gehabt hätte, wie Hannahs Vater schlecht mit ihr umgegangen sei, dass sie sich als Kind im elterlichen Haus nachts in der Toilette eingeschlossen habe, um Hausaufgaben für die Schule machen. Samuel sei auch, so berichtet er, für das Glück der Mama verantwortlich, dass er ihr Modeberater sei, mit ihr Kleider einkaufen gehe, mit ihr über ihre Probleme rede, mit ihr Liebesfilme anschaue, auch im Kino – auch Filme, die nicht für ihn FSK-freigegeben sind, teilweise auch sogenannte „Horrorfilme“, die ihn beängstigen.
Schon mit 7 Jahren berichtete er, dass ihm Timo Filme zeigt, in denen (Zitat): „Die Frau hat dann den Lulumann des Mannes in den Mund genommen – ich will das aber nicht sehen“.
Darüber hat Samuel in letzter Zeit nichts mehr berichtet.
Letztes Jahr war Samuel noch an Weihnachten und Silvester bei mir – hier war noch eine gewisse „normale“ kindliche Verhaltensweise vorhanden.
Im Januar und Februar diesen Jahren kippte der Zustand von Samuel immer mehr. Damals wusste ich noch nichts von der Thematik „Eltern-Kind-Entfremdung“. Ich suchte das Gespräch mit Hannah, indem ich Hannah mitteilte, dass ich mir Sorgen um den Zustand von Samuel mache. Ihre Aussage war und ist immer noch: Sie sehe das nicht so, bei ihr sei alles gut. Sie hätte kein Problem mit Samuel, nur ich hätte ein Problem. Bei ihr zu Hause sei alles in Ordnung.
Seit Januar ist Samuel schlecht auf mich zu sprechen. Aussagen wie die folgenden höre ich immer wieder von ihm:
– Ich will nicht mehr zu dir kommen
– Wenn es nicht einen Mann gäbe, der ein Gesetz gemacht hat, dass ich zu dir kommen muss, würde ich nicht mehr zu dir kommen.
– Wann gibst du mich zur Adoption frei, dass mich Timo adoptieren kann?
– Du hast die Mama immer schlecht behandelt.
– Lass mich in Ruhe – mit dir mache ich nichts mehr.
– Die Mama hat gesagt, jetzt sind wir endlich den Papa von Michael los, jetzt können wir machen, was wir wollen.
– Die Mama liebt den Timo nicht – der muss immer machen, was die Mama will, sonst wird die Mama komisch. Der Timo ist faul, liegt nur rum, spielt mit dem Handy – nur zum Sex muss er herhalten.
Mittlerweile, wenn er bei mir ist, ist er nur in seinem Zimmer. Er lässt sich nicht mehr motivieren, etwas mit mir zu unternehmen. Ich bekomme mehr Leben hinein, wenn ich meine Eltern einbinde, die im selben Ort wohnen. Auch versuche ich, mit anderen Eltern am WE etwas zu unternehmen, mit deren Kindern, teilweise auch Schulkameraden, Samuel sich gut versteht. Dann kann ich seine Lethargie überwinden.
Meinem Sohn Samuel merkt man die fehlgeleiteten verbalen und körperlichen Aktivitäten von Hannah und Timo gegenüber Samuel, meiner Meinung nach, stark an.
Außer dieses Jahr 2021 in den Sommerferien, als er 3 Wochen am Stück bei mir war und wir u.a. am Balaton im Urlaub waren – da ist er wieder etwas aufgetaut und wir haben täglich was unternommen und seine kindliche Leichtigkeit kam wieder zum Vorschein.
Ich kürze hier ab.
Über die Thematik habe ich mich mittlerweile auch mit Anlaufstellen für sexuellen Missbrauch unterhalten. Wir betrachteten bei den Gesprächen aber auch die Gesamtsituation. An beiden stellen teilte man mir mit, die Situation sei schwierig, vor allem, wenn Samuel jetzt nichts mehr berichtete und er jetzt mittlerweile mehr zur Mutter und deren Partner halten würde.
Auch mit einem Mitarbeiter des BKA B habe ich mich privat unterhalten, der, auch wenn ich eine Anzeige erstatten würde, die Sache kritisch sah, da ich aktuell nichts Konkretes vorweisen könne.
Es gab auch bei der psychologischen Beratungsstelle und mit dem Jugendamt die letzten Monate zwei gemeinsame Termine.
Den Sachverhalt habe ich dem Jugendamt in mehreren Telefonaten seit März 2021 ausgiebig dargelegt.
Beim letzten gemeinsamen Termin (immer Hannah, Jugendamtsmitarbeiterin, Psychologin der psychologischen Beratungsstelle und ich) wurde eine Vereinbarung zu einem reduzierten Umgang getroffen.
Die Vorgeschichte dazu:
Samuel hat mit mir gemeinsam bei der psychologischen Beratungsstelle einen Termin gehabt (April 2021), in dem er, in unserem insgesamt 60-minütigen Termin, für 20 Minuten alleine mit der Mitarbeiterin war. Darüber hinaus gab es für Samuel keine weitere Unterstützung mehr.
Beim ersten gemeinsamen Termin (Hannah, Jugendamtsmitarbeiterin, Psychologin der psychologischen Beratungsstelle und ich), vor den Sommerferien, vereinbarte man nur einen weiteren Termin und Hannah weigerte sich ab sofort, weiter mit mir zu reden.
Und dann passierte etwas, das ich als „Opfer-Täter-Umkehr“ bezeichnen möchte:
Beim 2. Termin nach den Sommerferien am 21.09.21 erfuhr ich, dass Hannah Tage vorher mit Samuel bei der Psychologin war. Samuel muss anscheinend ausgesagt haben, dass er nicht mehr zum Papa möchte.
Ich hatte davon keine Kenntnis.
Als ich merkte, wie sich die Konstellationen zu meinen und Samuels Ungunsten entwickelt haben, wurde die Vereinbarung getroffen, die ich nicht abwenden konnte, da sich Hannah und die Psychologin „verbündet“ hatten. Die Jugendamtsmitarbeiterin erklärte in den letzten 5 Gesprächsminuten, dass keine Kindeswohlgefährdung seitens der Mutter vorläge.
An den Sommerferienumgang möchte Hannah auch noch heran, um diesen zu reduzieren.
Vor ca. 2 Wochen hatte ich im beruflichen Umfeld eine Fortbildung, bei der die Möglichkeit bestand, mich mit einer Trainerin auszutauschen.
Ich schilderte die Lage für Samuel aus meiner Sicht.
Sie war so freundlich, mir ihre Sicht der Dinge in einer kurzen Mail festzuhalten – wie du unten lesen kannst.
„Ich bin Coach und als Trainerin aktiv. In diesem Kontext haben Sie ein Seminar gebucht. Dabei haben wir beide die Situation als Vater zu Samuel besprochen.
Folgendes ist mir aufgefallen:
Die Vereinbarung zum Kindeswohl kann ich nicht nachvollziehen – er darf weniger Zeit mit Ihnen verbringen, die Auffälligkeiten in Schule und mit Kommentaren zu der Großmutter werden nicht weiter verfolgt.
Es drängt sich das Bild einer Koalition von Jugendamt und Psychologin mit der Mutter auf.
Es ist wohl zu erheblichen Fehleinschätzungen des Jugendamtes und der Psychologin gekommen. Eine neutrale Position beider Experten scheint mir nicht vorhanden.“
Eine kurze Mail an mich zu einer weiteren EKE-Entwicklung:
Hallo Franzjörg,
heute wäre der vom OLG München angeordnete 1. Umgang gewesen.
Ich war pünktlich um 14 Uhr am Indoor-Spielplatz, so, wie mit dem Umgangspfleger vereinbart.
Um ca. 14.15 Uhr kam der UP leider ohne Lina angefahren.
Er berichtete mir, dass Lina bei der Abholung angeblich geweint hat und nicht viel gesagt hat, nur dass „sich der Papa nie ändern wird“.
Der UP hat die Mutter mehrmals aufgefordert, das Kind zu ihm ins Auto zusetzen, aber die Mutter hat sich geweigert.
Als Grund sagte meine Ex zum UP, dass Lina auch keine Tomaten mag und sie Lina deshalb auch nicht zwinge, Tomaten zu essen.
Daraufhin ist der UP wieder von der Mutter weggefahren und ich musste, ohne dass ich Lina überhaupt sehen konnte, wieder heimfahren und bin somit wieder umsonst 160km gefahren.
Der UP bespricht sich nun zuerst mit dem OLG und gibt mir nochmals Bescheid, da der nächste Umgang ja bereits nächste Woche stattfinden soll.
Gruß
Paul
EKE live (im Original mit Datumsangaben):
Äußerungen der Mutter gegenüber dem Kind:
- »Wir finden schon wieder einen lustigen Papa, das verspreche ich dir!«
»Wir finden schon einen neuen Papa!«, bzw. »Ich suche uns einen neuen Papa!«.
- Am letzten Samstag kniete sich die Mutter vor das Kind und sagte zu ihm in abfälligem Ton: »ich trenne mich vom Papa, wir schaffen das schon!«.
- »Ich freue mich, wenn Papa wieder weg ist!« und: »Der Papa lässt dich im Stich!«.
- »… der Papa ist doch auf Drogen…«.
Äußerungen der Mutter gegenüber dem Vater in Anwesenheit des Kindes:
- »Ich werde das Kind so beeinflussen, dass es dich nicht mehr mag!«.
- »Das gibt Krieg, das schwöre ich Dir! [ … ] Ich werde unter der Woche so dermaßen gegen Dich arbeiten!« [sinngemäß: dass das Kind Dich nicht mehr mag].
- »Der Papa darf nicht mit in den Urlaub, [ … ] das sage ich alles meinem Rechtsanwalt!«.
Äußerungen des Kindes gegenüber dem Vater:
- » … die Mama sagt immer, dass der Papa »böse« zu ihr ist.«.
- » … ich hasse dich! Die Mama sucht sich schon einen neuen Papa!«
- »… ,dass es ohne den Vater viel schöner wäre und dass Mama und er viel besser ohne den Papa auskommen würden. Dies habe »die Mama« zuvor gesagt«.
- »Stimmt es, dass Du der Mama kein Geld gibst?«
- Das Kind erzählt, dass seine Oma [mütterlicherseits] mich »hassen« würde. Immer wenn es von seinem Vater erzählen wolle, würde die Mutter und die Oma »nein, nein« sagen und nichts vom Vater hören wollen. Es meint, dass es das nicht verstehen würde, weil sich der Vater ja »ganz normal« verhalten würde.
- Während des begleiteten Umgangs (BU) sagte das Kind, dass die Mutter immer schimpfen würde, wenn sie es zum BU fahren müsse. Dies kann von der Umgangsbegleiterin bezeugt werden.