Das Unterhaltsthema mit den Legionen von Zahlungsverweigerern, das uns seit vielen Jahren in immer wieder neuen Variationen geliefert wird, ist so dumm und platt wie menschenverachtend.
Zunächst trennt unsere Familienrechtspraxis Eltern nach einer Trennung oder Scheidung – wobei nach immer noch aktuellem Regierungshandeln gegen alle Vernunft und gegen alle Forschungsergebnisse die Familie zerbricht und danach nur eine Einelternfamilie besteht – die beiden Eltern in einen kindesbesitzenden Elternteil mit fast allen Alleinbefugnissen und einen „Besuchs“-Elternteil mit „Umgangsrecht“ und Zahlungspflicht.
Allein dieses staatliche Handeln ist menschenverachtend und gewalttätig und erzeugt bei Kindern und ausgegrenzten Elternteilen Opfer, die unser Staat einmal als Systemopfer anerkennen und rehabilitieren muss und auch sowohl Wiedergutmachung als auch Schadenersatz zu leisten hat.
Suizide, Mitnahmesuizide, gebrochene Existenzen, Ausfälle auf dem Arbeitsmarkt – all das sind staatlich akzeptierte und bewusst in Kauf genommene Kollateralschäden einer menschenverachtenden Residenzmodell-Praxis, verbunden mit ungebremsten Frauenförderstrukturen. Damit sind auch schon die Grundbedingungen der Verantwortung des Staates als Betreiber eines menschenverachtenden Systems von Handeln nach Trennung und Scheidung mit Kindern und dessen Steuerungsverantwortung im bewussten Generieren von Systemopfern umschrieben.
Hinzu kommt das Faktum, dass finanzielle Not und Trennung mit Kindern sich gegenseitig bedingen. Wirtschaftliche Not erzeugt Trennung, weil die Alimentierfunktion eines Mannes und Vaters nicht mehr ausreicht, um ein eher an prostitutionsnahen Prinzipien orientiertes Elternmodell zur Zufriedenheit der Partnerin und Mutter zu bedienen – und die Trennung erzeugt wiederum wirtschaftliche Not. Wenn vorher das Gehalt des Vaters nicht ausreichte, einen Haushalt zu finanzieren, müsste eigentlich klar sein, dass dies für die Finanzierung von zwei Haushalten schon gar nicht ausreichen kann. Das führt dazu, dass die Hartz IV-Quote unter Trennungsvätern bedeutend größer ist als im Durchschnitt der Bevölkerung.
Diese Trennungsväter werden dann noch immer wieder weitgehend vom Kind ferngehalten, was einen Stress erzeugt, der gleich nach dem Erleben des Todes eines nahen Familienmitglieds einzuordnen ist. Immer wieder muss ich erleben, dass Mütter ungebremst Fremdbetreuung organisieren und auch die Unterschrift eines sorgeberechtigten Vaters dafür einfordern, aber den Umgang des Kindes mit dem Vater nahezu komplett ausschalten, weil soviel andere Betreuung als von der Mutter dem armen und immer noch „viel zu jungen“ Kind nicht zugemutet werden könne.
Wenn dann ein Hartz IV empfangender Vater, der von einer gewaltbereiten kindesbesitzenden Mutter zu marginalem Umgang herabgewürdigt wurde, keinen Unterhalt zahlen kann, dann greifen die Regenbogenpresse-Haltungen über großdimensionierte Schriftgrößen und texten von „Unterhaltsverweigerern“ und „säumigen Vätern“.
Selbst Sklavenhändler hatten gelernt, dass man die Leistungskraft eines Sklaven nur nutzen kann, wenn man ihn halbwegs anständig behandelt. Da ja der Unterhalt nicht bar übergeben wird, sondern per Dauerauftrag anonym überwiesen wird, ist die Arbeits-Leistung eines Unterhaltszahlenden, die diesem Betrag zugrunde liegt, nicht mehr erfahrbar. Sie ist getrennt von der Alimentierung und wird statt dessen als reine Rechtsposition konsumiert. Das nenne ich eine moderne Form von Sklavenhaltung. Es gibt keine Wertschätzung der Leistung mehr, sondern allenfalls Druck, wenn die Alimentierung nicht so ausfällt wie erwünscht.
Diese Nutzung einer Sklavenleistung hat nach Trennung und Scheidung den Charakter einer erweiterten Prostitutionsbeziehung: Die Frau setzt nicht mehr ihren Körper und ihre Sexualität als Ware ein, sondern dealt mit dem Produkt ihres Körpers als Mutter. Und der Staat gibt den Pimp in diesem System.
Wenn seit Jahrzehnten ungebremst mit fetten Überschriften menschenverachtende Volksverdummung betrieben wird, muss eine solche Analyse, die für viele meiner Beratungsfälle zutrifft, erlaubt sein.
Was soll dann die Ankündigung von Führerscheinentzug? Bringt der Sklave eine bessere Leistung, wenn er eh schon angeschlagen ist und man drischt auf ihn ein?
Und wo sind die wahren Zahlen? Die Lobby der kindesbesitzenden Mütter griff auf eine Bertelsmann-Studie zurück, die über Telefoninterviews mit Trennungsmüttern eine gefühlte Realität abfragte und dies dann als wissenschaftliche Erkenntnis dem dummen Wahlvolk verkaufte. Und alle spielten mit. Auch unsere Leitmedien mit ihren unendlichen Ressourcen. Sie stellten sich alle blöd und drehten gewalt(tät)ig mit an der Kurbel.
Dabei wären die realen Zahlen leicht zu bekommen. Jede Kommune kennt die Zahl der Alleinerziehenden in ihrer Gemeinde und die Zahl der Kinder dazu. Und in ihrem Jugendamt liegen bei der Unterhaltsvorschusskasse alle Fälle von nicht oder nicht ausreichend bezahltem Unterhalt vor. Warum werden diese Zahlen nicht benutzt? Sind sie nicht ausreichend und zur Volksverdummung nicht geeignet?
Und wenn Väter nach dieser angeblich den tatsächlichen Verhältnissen entsprechenden „Studie“ zur Hälfte „keinen Unterhalt bezahlen“, wo bleibt dann der Hinweis auf die nachweislich 90% unterhaltsverweigernden Mütter?
Ich hatte die unterhaltsverpflichteten Mütter vor mir, die mir grinsend gestanden, dass sie ja blöd wären, wenn sie arbeiten würden, sie müssten dann ja Unterhalt bezahlen.
Und dann liest man auch den Hinweis:
„Der Rechnungshof monierte, dass zuweilen der volle Vorschuss gezahlt werde, obwohl Unterhaltszahlungen eingingen.“
Und kein Satz dazu, was das bedeutet. Der Journalismus kennt nur Negativattribute im Kontext Mann und Vater. Sozialhilfebetrügerinnen gibt es nicht.
Ist die Weigerung, die Realität zu benennen, eine Wesenseigenschaft von Journalismus in Deutschland?
Wenn dann ein solcher Artikel zur angeblich fehlenden Zahlungsmoral von Vätern von einer grinsenden Familienministerin (Frauenministerin) gekrönt ist, ist die Volksverdummung perfekt.
Gut – nichts gegen Schwesig. Ich wollte nicht in ihrer Haut stecken. Sie konnte nie tun, was sie wollte, weil eine Ministerin, die immer als Frauenministerin bezeichnet wird, aber in ihrem Ministerium eine männerpolitische Abteilung hat, die so abhängig ist, dass es nie ausreichte, die Ministerin auch als „Männerministerin“ zu bezeichnen – eine solche Ministerin ist so sehr in ideologisierte Lobbyzwänge eingebunden, dass sie nie tun kann, was sie selbst eigentlich für richtig findet.
Aber – ihr ist es auch zu verdanken, dass gestern (11.07.2017) eine denkwürdige Veranstaltung im BMFSFJ war, deren Erschütterungen wohl noch lange nachwirken werden.
Vielleicht beginnt jetzt der Paradigmenwechsel:
- Weg vom Wohl des das Kind Besitzenden, hin zum wirklichen besten Interesse des Kindes
- Weg von der Zentrierung auf den Kindesbesitz im Residenzmoell, hin zur Doppelresidenz
- Weg von der Macht der Mütterverbände, hin zu den Partnern der Politik in Elternverbänden
- Weg von der Defizitorientierung in der Streitmaximierung, hin zur Ressourcenorientierung für das Kind
Dann wird auch das strohdumme Kapitel der „unterhaltssäumigen Väter“ bald erledigt sein.