Ich weiß nicht, warum ich nicht schon früher nach Dir gesucht habe…
Vielleicht weil ich das Suchergebnis fürchtete.
Vielleicht auch, weil ich mir einfach nicht vorstellen konnte, dass das, was ich leider soeben erfahren musste, wirklich schon passieren konnte.
Ich habe Dich gefunden. Bei Google. In einer Todesanzeige…
(Ur-)Oma Elli… Nun bist Du nicht mehr unter uns! Und ich weiß nicht, wie ich meine Traurigkeit anders ausdrücken kann, als hier in aller Öffentlichkeit. Offen und wütend! Und voller Trauer und Tränen…
Mir wurde nicht mitgeteilt, dass Du nicht mehr bei uns bist. Deine Kinder und erwachsenen Enkelkinder interessiert es einen Scheiß-Dreck, dass wir uns vierzehn Jahre lang kannten! Es störte sie, dass ich Dich nach der Trennung von meiner Frau im Jahre 2009 weiterhin immer wieder zuhause und später im Altenheim besuchte und wir wundervolle Momente erlebten und intensive Gespräche führten.
Oma Elli, Du bist zwar nicht meine direkte Verwandte gewesen. Aber Du warst ein wundervoller Mensch, den ich sehr geachtet und geliebt habe.
Und nun fühle ich mich einsam. Es ist ein ätzendes Gefühl zu wissen, dass der einzige ehrliche Mensch dieser Familie nicht mehr unter uns weilt. Du fehlst mir! Du fehltest mir an jedem Tag der vergangenen Monate.
Im letzten Frühjahr noch haben wir uns gesehen. Da wurdest Du abgeschoben ins Altenheim. Nur wenige Minuten von Deiner Tochter und ihrem Mann entfernt. In eine „Besenkammer“, wie Du es mir beschrieben hast. „In einem Schloss“, wie es Dir Deine Tochter schmackhaft machen wollte.
Sie hätten Dich für Deine letzten Monate bei sich aufnehmen können. Platz und Zeit war genügend da! Und das kreide ich ihnen an!
Ich konnte Dir nicht helfen. Ich konnte bei meinen Besuchen nur ein offenes Ohr für Dich haben, wenn Du Dich bei mir über Deine eigene Familie beschwert hast. Und es tut mir leid, dass ich nicht mehr für Dich tun konnte.
Du hast immer gelächelt, wenn wir uns gesehen haben. Du schweltest in Erinnerungen, wenn wir uns über Dein Leben und Deine Geschichte unterhalten haben. Es war wunderschön, Dich lächeln und dann in glücklichen Erinnerungen zu sehen. Du fehlst mir.
Als herauskam, dass wir uns immer wieder im Altenheim trafen, wurde mir seitens der Mutter unserer Kinder der Kontakt und Umgang zu meinem Sohn verwehrt. Um ihn weiterhin sehen zu können, musste ich einem seinerzeit 8-jährigen Kind schweren Herzens versprechen, dass ich Dich nicht mehr besuchen gehe. Ein Kind, was die Tragweite seiner eingetrichterten Forderung überhaupt nicht fassen konnte! Es ist unglaublich, dass es niemanden interessiert, welche Beeinflussung Kinder kranker Erziehungspersonen ausgesetzt sind!
Dich aber hat es interessiert. Du hast Deinen Mund nicht gehalten. Du hast mir helfen wollen. Du warst offen, ehrlich und direkt. Und das habe ich immer an Dir bewundert!
Der Umgang zu einem borderline-gestörten Stiefvater namens „Jeff“ , dessen Name – wie so vieles – noch nicht mal stimmt, ist hart und krank! Ein Spinner und Lügner ist das, welcher dafür gesorgt hat, dass mir meine Tochter vor sechs Jahren entfremdet wurde und der dafür gesorgt hat, dass die Mutter unserer Kinder ihm gegenüber „Co-abhängig“ wurde. Mit allen entsprechenden Denk- und Handlungsmustern.
Ich vermisse Dich, Oma Elli. Du fehlst mir. Ich hatte immer gehofft, Dich wiedersehen zu können. Noch vor einigen Tagen sprach ich mit meiner Freundin über Dich und darüber, dass ich Dich einfach mal im Altenheim besuchen gehe. Was hätte ich zu verlieren?
Meine Tochter sehe ich schon lange nicht mehr. Mein Sohn möchte trotz entsprechenden Versprechens auch nicht mehr zu mir.
Die Eltern-Kind-Entfremdung (PAS) ist voll im Gange. Weil es gestörte Menschen gibt, die dafür sorgen.
Und weil es zu wenige Menschen gibt wie Dich, welche das Gute im Menschen sehen und daran glauben und hoffen, dass das Gute über das Böse siegt.
Nun bist Du hoffentlich bei Gott. Im Himmel. Und in meinem Herzen. Ich liebe Dich!