Eine der wesentlichen Elemente der Vorgehensweise nach dem Cochemer Weg war die frühe Verweisung in die Beratung, um den Eltern zu vermitteln, dass nicht das Gericht für ihr Kind zuständig sei, sondern zunächst ausschließlich sie selbst. Sie schulden es ihrem Kind, eine Lösung zu finden, womit sie wohl in ihrer derzeitigen Situation überfordert sind. Deshalb brauchen sie Unterstützung, die in der Beratung vorliegt.
Dieser Grundanstz war konfroniert mit unterschiedlich ideologisch geprägten Personen in den lokalen und regionalen Arbeitskreisen, die diese Vorgehensweise übernahmen. In der Reinform war diese Vorgehensweise gepaart mit einer klaren Haltung, die die Eltern zur gemeinsamen Verantwortlichkeit für ihr Kind verpflichtete und destruktive Verhaltensweisen schon im Ansatz sanktionierte.
Gerade in der Beratung werden Denkanstöße gegeben, werden Verhaltensweisen vorgestellt und eingeübt und werden Leitlinien von Elternverhalten geprägt. Damit ist allen ideologischen Vorprägungen das Feld bereitet. Die Verwässerung von Cochem zu Cochem extra light war damit je nach ideologischer Vorprägung möglich.
Worin wird der Erfolg von Beratung gemessen?
Darin dass beide Eltern verstanden haben, dass es keine Alternative zum elterlich konsensualen Auftritt der Eltern gegenüber dem Kind gibt und dass damit beide Eltern in ihrer Bedeutung balanciert werden müssen?
Oder darin, dass das Residenzmodell möglichst unangegriffen weitergeführt wird und in diesem Kontext die Klassifizierung der beiden Eltern in einen Gewinner und einen Verlierer gefestigt wird?
Mit welchen Methoden wird dies erreicht?
Das Seminar geht den Erfahrungswerten dazu nach und stellt Methoden vor, mit denen schon im Ansatz fatalen Auswirkungen begegnet werden kann.