Familiengerichte und Beistandspraxis
Ich bemerke zur Zeit eine Änderung in der Haltung der Familiengerichte mir als Beistand gegenüber. Während es immer noch wenige FamilienrichterInnen gibt, die mich pauschal als Beistand ablehnen, gibt es auch solche, die mich wie einen Rechtsanwalt als Vertreter behandeln. Beides ist unangemessen. In den letzten Tagen konnte ich die Reaktion von zwei Richterinnen an unterschiedlichen Familiengerichten im nördlichen Württemberg erleben, die kompetent und sachgerecht reagierten – jede auf ihre Weise. Die erste Richterin reagierte nicht schriftlich. Sie gab mündlich einen Hinweis an die Rechtsanwältin des Vaters, dass sie mich zulassen würde – unter Auflagen. Im Termin erklärte sie dann (sinngemäß, nach meiner Wortwahl): Dieses Verfahren ist so schwierig, dass sie froh ist über jede brauchbare Idee, die von außen ins Verfahren eingebracht wird. Wenn ich als Beistand aber nicht in der Lage wäre, der Verhandlung in sachgerechter Weise zu folgen, könne sie mich jederzeit des Raumes verweisen. Das war eine klare Ansage, kompetent, sachgerecht, gesetzeskonform und genau nach meiner Vorstellung von richterlicher Souveränität. Die zweite Richterin fasste einen schriftlichen Beschluss: …hat das Amtsgericht x-Stadt durch die Richterin am Amtsgericht RI am 01.10.2021 beschlossen: Dem Antragsteller wird gestattet, sich durch Herrn Franzjörg Krieg als Beistand im Verfahren unterstützen … Familiengerichte und Beistandspraxis weiterlesen
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